Hallen-EM 2017: Selina Büchel im 800m-Finale

Titelverteidigerin Selina Büchel hat den Sprung in den Finallauf über 800m im Rahmen der Hallen-Europameisteschaften in Belgrad geschafft, dabei aber aufgrund einer defensiven Taktik mehr Mühe geäußert als erwartet. Dadurch, dass die Schweizerin sich zu Beginn des zweiten von zwei Halbfinalläufen im Hinterfeld aufhielt, musste sie bereits in der zweiten Runde eine Tempoverschärfung einlegen, um einige Positionen gutzumachen. Im finalen Sprint wirkte die Schweizerin etwas angestrengt, schaffte jedoch in einer Zeit von 2:03,23 Minuten eine geforderte Platzierung unter den Top-Drei. „Das war ein schwieriges Rennen für mich. Ich kam einfach an Oskan-Clarke nicht vorbei. Es war ein unrhythmisches Rennen, ich bin glücklich, dass ich qualifiziert bin“, konstatierte die 25-Jährige.
Schneller als Büchel lief Shelayna Oskan-Clarke (2:03,03 Minuten), die von Beginn an gemeinsam mit der Lettin Liga Velvere das Tempo gesorgt hatte. Dabei waren bei einer Kollision im Gedränge an der Spitze eineinhalb Runden vor dem Ende Ellbogen gefragt, Velvere konnte aber ein Straucheln verhindern. Aufgrund dieser vehementen Aktion wurde die 27-Jährige anschließend disqualifiziert, die Schwedin Lovisa Lindh war allerdings ohnehin vor Velvere im Ziel und damit für das Finale qualifiziert.
Etwas höher war das Tempo im ersten Halbfinallauf, den die junge Isländerin Anita Hinriksdottir von vorne gestaltete. Auch sie musste in einem spannenden Zielsprint kämpfen und erzielte schlussendlich den zweiten Platz hinter der Spanierin Esther Guerrero, die eine Zeit von 2:02,91 Minuten verbuchte. „Das war ein stressiges Rennen“, gab die Skandinavierin anschließend zu, „aber die Zeit war heute nicht wichtig.“ Im Kampf um Platz drei überholte die Dänin Stina Troest, eigentlich eine 400m-Hürdenlauf-Spezialistin, noch die Niederländerin Sanne Verstegen.

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