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Eine Entscheidung, die längst überfällig war und lange ausstand, hat der Oberste Internationale Sportgerichtshof (CAS) am Freitag in Lausanne getroffen. Er löschte alle Ergebnisse der Russin Mariya Savinova, die mittlerweile geheiratet hat und den Doppelnamen Savinova-Farnosova trägt, zwischen Juli 2010…
Eine Entscheidung, die längst überfällig war und lange ausstand, hat der Oberste Internationale Sportgerichtshof (CAS) am Freitag in Lausanne getroffen. Er löschte alle Ergebnisse der Russin Mariya Savinova, die mittlerweile geheiratet hat und den Doppelnamen Savinova-Farnosova trägt, zwischen Juli 2010 und August 2013. Damit verliert die heute 31-Jährige neben der Olympischen Goldmedaille von London auch die EM-Goldmedaille von 2010 und die WM-Goldene bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu, dazu die WM-Silberne bei den Heim-Titelkämpfen in Moskau 2013, jeweils über 800m. Zwei dieses Titel, nämlich Olympia-Gold 2012 und WM-Silber 2011 gehen nun an die Südafrikanerin Caster Semenya. Die Bestätigung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sollte nur eine Formalie darstellen, dasselbe gilt für die IAAF und European Athletics.
Indirekter Beweis durch Video-Aufzeichnungen Stepanovas
Seit Jahren gibt es konkrete Hinweise, dass Savinova gedopt hat. In der TV-Dokumentation des deutschen Journalisten Hajo Seppelt „Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht“ liefert Whistleblowerin Yuliya Stepanova belegende Direktaussagen, dass die 800m-Läuferin jahrelang systematisch betrogen hat. Das CAS fundierte sein Urteil auf Abweichungen im biologischen Pass, ein Indiz, das zahlreiche russische Leichtathleten bereits überführt hat. Das mittlerweile bewiesene Staatsdoping in Russland ist ein weiteres belastendes Indiz. „Aufgrund der klaren Abweichungen im biologischen Pass ist bewiesen, dass Mariya Savinova-Farnosova ab 26. Juli 2010 gedopt war. Als Konsequenz wird sie mit einer vierjährigen Dopingsperre belegt. Das CAS hat dieses Urteil dem Leichtathletik-Weltverband und dem Russischen Leichtathletik-Verband offiziell mitgeteilt“, heißt es in einem Statement des CAS.
Savinovas Suspendierung endete rückwirkend am 24. August 2015, was bedeutet, dass sie wieder startberechtigt wäre, sobald der Russische Leichtathletik-Verband (RuSAF) wieder in den Weltverband (IAAF) aufgenommen wird.
Neugestaltung der Ergebnisse
Neben Caster Semenya, die in zwei Fällen internationaler Großereignisse von Rang zwei auf Rang eins aufrückt, dürfte auch die US-Amerikanerin Alysia Montano die Entscheidung aus Lausanne wohlwollend zur Kenntnis genommen haben. Auch wenn die US-Amerikanerin sich bereits mehrmals öffentlich beklagt hat, dass Savinova sie nicht nur um die Medaillen, sondern auch um die Emotionen und Augenblicke des Jubels gebracht hat. Die 30-Jährige „erbt“ nun die Olympische Bronzemedaille von London und die WM-Bronzemedaillen von 2011 und 2013.
Die neuen Ergebnisse im 800m-Lauf der Damen
Europameisterschaften 2010 in Barcelona:
Gold: Yvonne Hak (NED), Silber: Jennifer Meadows (GBR), Bronze Lucia Klcova (SVK) – die ursprüngliche Europameisterin Mariya Savinova und ihre Landsfrau Svetlana Kljuka wegen Dopings nachträglich disqualifiziert. Weltmeisterschaften 2011 in Daegu:
Gold: Caster Semenya (RSA); Silber Janeth Jepkosgei (KEN); Bronze: Alysia Montano (USA) – die ursprüngliche Weltmeisterin Marya Savinova und ihre Landsfrau Yuliya Rusanova (heute Stepanova, Whistleblowerin, Anm.) wegen Dopings nachträglich disqualifiziert. Olympische Spiele 2012 in London:
Gold: Caster Semenya (RSA); Silber Pamela Jelimo (KEN); Bronze: Alysia Montano (USA) – die ursprüngliche Olympiasiegerin Mariya Savinova wegen Dopings nachträglich disqualifiziert genauso wie ihre Landsfrauen Ekatarina Poistogova und Jelena Arschakova. Weltmeisterschaften 2013 in Moskau:
Gold: Eunice Sum (KEN), Silber: Brenda Martinez (USA), Bronze: Alysia Montano (USA) – die ursprüngliche Silbermedaillengewinnerin Mariya Savinova wegen Dopings nachträglich disqualifiziert.
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