Karoki beendet äthiopische Siegesserie beim RAK Halbmarathon

In der Schlussphase eines spannenden Rennens in einem ausgeglichenen Elitefeld war es einmal mehr das Traditionsduell zwischen Kenia und Äthiopien um den Sieg bei einem der wichtigsten und best besetzen Halbmarathon-Rennen der Welt. Die beiden Kenianer Bedan Karoki und Augustine Choge sowie der Äthiopier Yigrem Demelash bildeten kurz vor Schluss ein Dreiergespann an der Spitze des RAK Halbmarathon. Es war überraschend Außenseiter Choge, der zwischen Kilometer 15 und Kilometer 20 den Hauptteil der Tempoarbeit verrichtete, als sich Vize-Weltmeister Karoki von Minute zu Minute besser in Position brachte.
 

Zwei Kilometer vor dem Ziel lancierte er seine wohl überlegte Attacke, die das Rennen vorentschied. In einer Zeit von 59:10 Minuten erzielte der 26-Jährige eine neue Weltjahresbestleistung und verbesserte seine persönliche Bestleistung um vier Sekunden. Hinblicklich des geplanten Marathon-Debüts in London gelang dem Kenianer eine starke Vorleistung. Seit 2013, als mit Geoffrey Kamworor zum letzten Mal ein Kenianer in Ras Al Khaimah triumphierte, war kein Sieger schneller gelaufen als Karoki 2017.

Konstantes Tempo führt zu Ausscheidungsrennen

Angesichts der Zusammenstellung des Feldes war kein übertrieben hohes Tempo zu erwarten. Die Pacemaker waren bemüht, das Rennen mit einem gleichmäßigen, aber hohen Tempo zu gestalten. Und das gelang, nach 27:52 Minuten passierte die Spitzengruppe die 10-Kilometer-Marke. In der Folge trennte sich die Spreu vom Weizen, auch Solomon Yego, der aufgrund seiner Vorleistung die Zeitenliste angeführt hatte, fiel zurück. Am Ende blieb der Kenianer noch unter einer Stunde und fand sich auf Position vier ein.
 

Äthiopisches Juwel

In der Führungsgruppe spitzte sich alles auf den bereits skizzierten Dreikampf zu. Neben dem bereits erfahrenen Bedank Karoki konnte sich der junge Äthiopier Yigrem Demelash, der im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio über 10.000m nur knapp eine Medaille verpasste und zu Jahresende in Neu Delhi einen bärenstarkes Halbmarathon lief, erneut glänzend in Szene setzen. Der 22-Jährige verbesserte seine persönliche Bestleistung um knapp eine halbe Minute und belegte in einer Zeit von 59:19 Minuten Rang zwei. In der Geschichte des Halbmarathonlaufs waren lediglich fünf Äthiopier jemals schneller, darunter Lauflegende Haile Gebrselassie.

Klasse von 800m bis 21,1 Kilometer

Noch größer war der Leistungssprung von Augustine Choge, der vor knapp einem halben Jahr noch eine Bronzemedaille bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Portland über 3.000m gewann – ehemals seine große Stärke. Mittlerweile hat der 30-Jährige ein Auge auf den Halbmarathon geworfen und in Ras Al Khaimah wies er erstmals nach, dass er auch in dieser Disziplin zu Spitzenleistungen fähig ist. Rang drei in einer Zeit von 59:26 Minuten, dazu ein engagierter und mutiger Auftritt, dürften den Kenianer durchaus glücklich stimmen. Er ist nun laut der US-amerikanischen Läuferplattform „Lets Run“ der erste Läufer der Geschichte, der eine persönliche Bestleistung von unter 1:45 Minuten im 800m-Lauf (1:44,86) und eine persönliche Bestleistung von unter einer Stunde im Halbmarathon besitzt. Ein Vergleich mit Mo Farah bietet sich durchaus an, denn die persönlichen Bestleistung der beiden über 1.500m und dem Halbmarathon sind mit leichten Vorteilen für den Briten absolut vergleichbar.
Der RunAustria-Bericht des Damen-Rennens: Peres Jepchirchir bricht Weltrekord im Halbmarathon
 

Ergebnis RAK Halbmarathon der Herren

1. Bedan Karoki (KEN) 59:10 Minuten
2. Yigrem Demelash (ETH) 59:19 Minuten
3. Augustine Choge (KEN) 59:26 Minuten
4. Solomon Yego (KEN) 59:50 Minuten
5. Nguse Amlosom (ERI) 1:00:04 Stunden
6. Edwin Kipyego (KEN) 1:00:05 Stunden
7. Shadrack Kimining (KEN) 1:00:07 Stunden
8. Kenneth Keter (KEN) 1:01:05 Stunden
9. Gabriel Geay (TAN) 1:01:13 Stunden
10. Adugna Takele (ETH) 1:01:14 Stunden
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16. Sondre Nordstadt Moen (NOR) 1:02:25 Stunden
RAK Halbmarathon