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Äthiopische Siege beim Xiamen International Marathon
Lemi Berhanu hat die neue Marathon-Saison genau so erfolgreich eröffnet wie die letzten beiden. Vor zwei Jahren triumphierte der heute 22-Jährige überraschend beim großartig besetzten Dubai Marathon, im vergangenen Jahr wurde er in Dubai zwar „nur“ Zweiter, siegte dafür beim…
Lemi Berhanu hat die neue Marathon-Saison genau so erfolgreich eröffnet wie die letzten beiden. Vor zwei Jahren triumphierte der heute 22-Jährige überraschend beim großartig besetzten Dubai Marathon, im vergangenen Jahr wurde er in Dubai zwar „nur“ Zweiter, siegte dafür beim Boston Marathon in April. Heuer wagte der Olympia-Teilnehmer von Rio einen noch früheren Saisoneinstieg und feierte beim Xiamen International Marathon einen deutlichen Sieg.
Der Marathon im südchinesischen Xiamen ist traditionell der erste große Marathon eines Jahres und fand in diesem Jahr ausnahmsweise an einem Montag statt.
Früher Vorstoß
Zwar war die Anfangsphase von keinem langsamen Tempo geprägt, dennoch verlor der favorisierte Lemi Berhanu bereits früh die Geduld und machte sich bereits nach gut einem Viertel des Rennens gemeinsam mit seinen Landsleuten Shura Kitata und Mosinet Gemerew aus dem Staub. Schließlich hatte sich der 22-Jährige das Ziel gesetzt, den Streckenrekord des Kenianers Moses Mosop von 2:06:19 Stunden zu unterbieten und damit die schnellste je auf chinesischem Boden erzielte Marathonzeit zu laufen. Den Wunsch des klaren Sieges konnte er sich in der Folge des Rennens erfüllen, nachdem seine Landsleute im letzten Viertel nicht mehr mithalten konnten. Den Wunsch nach einem Streckenrekord allerdings nicht, dafür konnte Berhanu als Solist das Tempo nicht mehr hoch genug halten. So reichte es zu einer Siegerzeit von 2:08:27 Stunden. Gleichzeitig feierte Berhanu den ersten äthiopischen Sieg in Xiamen seit 2013.
Spurt um Rang zwei
„Ich bin glücklich hier zu gewinnen. Das ist eine schwierige Strecke mit zahlreichen Anstiegen. Und es war sehr heiß“, bilanzierte der Sieger, der im Alter von nur 22 Jahren bereits sechs Marathon-Siege auf der Habenseite hat. Bei Temperaturen knapp unterhalb der 20°C-Marke war das Podest ganz in die äthiopischen Farben getaucht. Mosinet Gemerew, der bisher vor allen Dingen als Halbmarathon-Spezialist bekannt war und als zweifacher Sieger des Yangzhou Jianzhen Halbmarathon in einer Zeit von 59:52 Minuten auch die schnellste je in China gelaufene Halbmarathonzeit hält, setzte sich im Finale gegen Shura Kitata durch und belegte mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten die zweite Position. Es war Geremews erster Marathon, den er auch beendete. Nach Rang zwei im Vorjahr – übrigens in der exakt gleich schnellen Zeit wie der Zweitplatzierte in diesem Jahr, nämlich 2:10:20 Stunden – musste sich Kitata in diesem Jahr mit dem dritten Platz zufrieden geben.
Zweiter Sieg in China in Serie für Mengistu
Von einem schweren Kurs sprach nach dem Rennen auch die Siegerin bei den Damen, Meseret Mengistu. Die 26-jährige Äthiopierin hätte sich in Xiamen nur allzu gerne mit einer persönlichen Bestleistung für eine Nominierung für die Weltmeisterschaften in London beworben, was unter dem Strich misslang – zumindest was die Siegerzeit von 2:25:58 Stunden betrifft. Dennoch lassen sich die Erfolge der Äthiopierin ganz gut lesen. Dem Sieg beim Paris Marathon 2015 folgte ein Triumph beim Peking Marathon im vergangenen Herbst (damals lief sie zwei Sekunden schneller als in Xiamen) und nun der zweite Marathon-Sieg in China in Folge.
Erfolgreicher Konter
Zur Halbzeit des Rennens lag Mengistu gemeinsam mit Titelverteidigerin Worknesh Edesa, Melkam Gizaw und Meseret Legese an der Spitze. Bereits bei Kilometer 26 verloren Legese, die zum vierten Mal in Xiamen lief, und Gizaw, zweitplatzierte beim Peking Marathon 2016, den Anschluss. Mit kräftigen Rhythmuswechseln versuchte die Titelverteidigerin die favorisierte Mengistu in der folgenden Rennphase aus dem Konzept zu bringen. Doch das Rezept gelang nicht, Mengistu blieb geduldig und attackierte ihrerseits bei Kilometer 35. Ohne einen Blick zurückzuwerfen zog Mengistu in langen Schritten davon. Edesa rettete in einer Zeit von 2:26:27 Stunden den zweiten Platz, zum ersten Mal stand die 24-Jährige bei ihrem dritten Marathon nicht auf dem obersten Treppchen. Das rein-äthiopische Stockerl komplettierte Melkam Gizaw.
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