Betrug beim Nairobi Marathon – Halbmarathon-Sieger disqualifiziert

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Das Phantom an der Spitze des Rennens
„Ich habe das Rennen beendet und ich bin der Sieger. Das war ein gutes Rennen, ich bin noch nie so schnell gelaufen wie heute. Ich habe hervorragend trainiert und das war eine super Strecke“, freute sich der ursprüngliche Sieger im Ziel wohl schon mit einer bösen Vorahnung. Denn die Offiziellen zeigten sich überrascht über den unerwarteten Sieger. Auch Reuben Limaa fiel aus allen Wolken: „Ich habe niemanden vor mit gesehen. Ich bin dem Polizei-Motorrad und dem Führungsfahrzeug gefolgt.“ Da auch keiner der Fotografen Nyaruai erkannt oder fotografiert hatte, entschied sich der Veranstalter Limaa zum Sieger zu erklären. „Ich bin glücklich, dass der Veranstalter die Angelegenheit lösen konnte“, so der 27-Jährige. Sein 16 Jahre alter „Phantom-Rivale“ protestierte: „Ich habe monatelang auf diesen Moment hintrainiert. Ich bin der Gewinner!“ Eine Erklärung, warum keiner ihn gesehen hatte, hatte er auch parat: „Ich war in der Spitzengruppe mit der Marathonspitze. Ich verstehe auch nicht, warum keiner mich dort gesehen haben will.“
Sanktionen gefordert
Barnaba Korir, Vorsitzender des Leichtathletik-Verbandes von Nairobi, gefiel der Betrugsversuch ganz und gar nicht. „Wir müssen solche Betrugsversuche endlich kriminalisieren. Es ist ein Fehlverhalten, wenn man einfach ins Rennen springt und versucht, das Preisgeld abzugreifen. Das tritt die sportliche Fairness mit Füßen. Es ist ein großes Problem, wenn unsere Laufveranstaltungen so in ein peinliches Licht gerückt wird und es so aussieht, als würden Kenianer vermehrt versuchen, zu betrügen. Wir wollen faire Sportler und wir wollen auch eine bessere Kontrolle während der Rennen“, schimpfte er.
Im vergangenen Jahr betrog Julius Njogu bei der selben Veranstaltung und wollte den zweiten Platz im Marathon erschwindeln. Er wurde damals verhaftet.