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Zum ersten Mal seit drei Jahren gingen beim Venedig Marathon wieder beide Siege an Kenia. Bei den Herren feierte Julius Rotich den achten kenianischen Sieg in den letzten zehn Jahren in der Lagunenstadt. Doch für ihn persönlich ist eine weitere…
Zum ersten Mal seit drei Jahren gingen beim Venedig Marathon wieder beide Siege an Kenia. Bei den Herren feierte Julius Rotich den achten kenianischen Sieg in den letzten zehn Jahren in der Lagunenstadt. Doch für ihn persönlich ist eine weitere Statistik noch erfreulicher. Rotich ist nach Debüt-Sieger Salvatore Bettiol aus Italien und seinem Landsmann Jonathan Kosgei erst der dritte Läufer in der 31-jährigen Geschichte des Events, der seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte.
Zweiter Saisonsieg für Rotich
Als Pacemaker Bernard Bett das Spitzenfeld in einer Zeit von 1:04:19 Stunden über die Zeitnehmungsmatte am Halbmarathon führte, lag die erste Siegerzeit unter 2:10 Stunden seit fünf Jahren im Bereich des Möglichen. Doch dafür hielt wohl die Spitzengruppe nicht lange genug zusammen, denn bereits nach 25 Kilometern übernahmen Rotich und sein Landsmann Titus Masai als Duett die Initiative. Zehn Kilometer spulten die beiden gemeinsam ab, als Rotich sich just auf dem Ponte della Libertà entscheidend absetzen konnte. Masai kämpfte nun die verbliebenen sieben Kilometern ziemlich, während Rotich entschlossenen Schrittes Richtung Ziel lief und dieses in einer Zeit von 2:10:22 Stunden erreichte. „Ich habe die Unterstützung entlang der Strecke genossen und freue mich sehr. Ich wusste, dass ich gewinnen könnte“, jubelte Rotich, der nach dem Genf Marathon heuer bereits seinen zweiten Sieg feiern durfte. Masai büßte völlig erschöpft noch den zweiten Platz an den Äthiopier Adugna Bekele ein. Auf den letzten zwei Kilometern waren nicht weniger als 14 Brücken zu passieren, kleine giftige Anstiege, die unter der Vorbelastungen wie Berge erscheinen. Als bester Italiener erreichte Massimiliano Strappato das Ziel auf Position sechs.
Start-Ziel-Sieg für Cherono
Die Frage nach der Siegerin stellte sich bei den Damen nach der Anfangsphase nicht mehr. Denn bereits nach fünf Kilometern konnte Ester Macharia das Tempo ihrer überlegenen Landsfrau Priscah Cherono nicht mehr halten. Und so gestaltete sich der Marathon durch die weltbekannte Lagunenstadt mit ihrer glorreichen Geschichte zu einem Triumphlauf für die 36-Jährige. In einer Zeit von 2:27:41 Stunden feierte sie eine persönliche Bestleistung und die schnellste Siegerzeit in Venedig seit dem fantastischen Streckenrekord ihrer Landsfrau Helena Kirop vor fünf Jahren. In der langen Geschichte des Events waren nur zwei Siegerinnen schneller gelaufen als Cherono 2016. Elf Monate nach ihrem Triumph beim Florenz Marathon feierte sie erneut einen Erfolg auf italienischem Boden und freute sich im Besonderen darüber, dass sie die im Frühjahr beim Enschede Marathon aufgestellte persönliche Bestleistung verbessern konnte.
Siegerin des 3 Länder Marathon auf dem Podest
Hinter Ester Macharia überquerte mit Ivana Iozzia die beste Italienerin die Ziellinie. Die routinierte Marathonläuferin hatte erst vor zwei Wochen den 3 Länder Marathon am Bodensee gewinnen können (siehe RunAustria-Bericht) und zeigte sich gut erholt. In einer Zeit von 2:37:04 Stunden absolvierte sie die 42,195 Kilometer durch Venedig knapp vier Minuten schneller als jene über drei verschiedene Staatsgebiete im Dreiländereck am Bodensee. „Ich habe mir sogar eine etwas bessere Zeit erwartet, auch wenn ein dritter Platz beim Venedig Marathon ein großartiges Ergebnis ist. Ich war fast das gesamte Rennen über alleine unterwegs“, wird die Lokalmatadorin auf der Website der italienischen Sportzeitung „La Gazzetta dello Sport“ zitiert.
Marathon-Debüt von italienischem Radsport-Held
Der bekannteste Namen im Rennen war der ehemalige italienische Radprofi Ivan Basso, der dank zweier Triumphe beim Giro d’Italia beim Radsport verrückten Publikum in seiner Heimat trotz eines großen Dopingskandals vor zehn Jahren einen Stein im Brett hat. Der 38-Jährige beendete sein Marathon-Debüt in einer beachtlichen Zeit von 3:19:43 Stunden. Seine Premiere über die traditionsreiche Laufdistanz ist insofern bemerkenswert, als dass er erst im Sommer 2015 seine aktive Karriere abrupt beendet hat. Nach einem Sturz bei der Tour de France wurde ihm bei einer Untersuchung ein Krebsgeschwür im Hoden diagnostiziert, das bei einer raschen Operation erfolgreich entfernt werden konnte.
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