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Kenianer Dickson Chumba Favorit auf Titelverteidigung in Chicago

Im letzten Jahr bog der Chicago Marathon auf einen neuen Weg ein. Als einst einer der schnellsten Marathons der Welt mit zahlreichen Weltklassezeiten und früher auch Weltrekordläufen, entschied sich der Veranstalter auf Pacemaker zu verzichten und damit den Kampf Läufer…

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© Getty Images
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Im letzten Jahr bog der Chicago Marathon auf einen neuen Weg ein. Als einst einer der schnellsten Marathons der Welt mit zahlreichen Weltklassezeiten und früher auch Weltrekordläufen, entschied sich der Veranstalter auf Pacemaker zu verzichten und damit den Kampf Läufer gegen Läufer in den Vordergrund zu rücken. Diese Maßnahme kam dem Kenianer Dickson Chumba offensichtlich entgegen. In einem taktischen Rennen bei windigen Bedingungen spielte er im Finale seine Klasse aus und entschied es in einer Zeit von 2:09:25 Stunden für sich. Dass er damit die zweitlangsamste Siegerzeit der letzten zwei Jahrzehnte erzielte, war egal. Denn in Sachen Ruhm und Ehre und auch finanziell – abgesehen von den Zeitprämien – macht das ja kaum einen Unterschied.
Für den heute 29-Jährigen war dies bereits der zweite Erfolg bei einem World Marathon Majors nach Tokio 2014. Dass Chumba aber nicht nur langsamere, taktische Rennen kann, sondern auch pfeilschnelle, bewies er beim Chicago Marathon 2014, als er eine Zeit von 2:04:32 Stunden auf den Asphalt bretterte, was damals allerdings „nur“ zu Rang drei reichte. Mit dieser Marke und fünf Podestplätzen bei den Marathon-Giganten in Tokio und Chicago schlüpft der Kenianer, der, bevor er seine Laufkarriere im Alter von 21 Jahre startete, als Gärtner seine Brötchen verdiente, in die Favoritenrolle für den Chicago Marathon am Sonntag. Zuletzt hat sein unvergessener Landsmann Samuel Wanjiru 2010 erfolgreich seinen Vorjahressieg beim Chicago Marathon wiederholt.

Der Wunsch nach alten Erfolgen

Am Sonntag könnte der Chicago Marathon, der in seine 39. Auflage geht (weil 1987 nur ein Halbmarathon stattfand), psychologische Wirkung entfalten. Dann nämlich, wenn Läufer erfolgreich abschneiden, die zuletzt gemessen an früheren Erfolgen, eher enttäuschten. Einer davon weiß, wie sich das Gefühl anfühlt, als Erster über die Ziellinie am Columbus Drive zu laufen. In einer Zeit von 2:04:38 Stunden, damals Streckenrekord und nach wie vor seine persönliche Bestleistung, triumphierte Tsegay Kebede 2012. Zwei Jahre zuvor unterlag er in einem epischen Duell dem Sieger Samuel Wanjiru, Olympiasieger von Peking 2008.
Kebede, der als eines von 13 (!) Kindern in einer extrem armen Gegend Äthiopiens aufwuchs, hat auch auf der sportlichen Bühne ein bewegtes Leben hinter sich und bereits alles erlebt. Medaillengewinne bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, große Marathon-Triumphe in London (2x), Chicago, Fukuoka und Paris. Aber auch einige schmerzhaften Niederlagen wie zum Beispiel ein neunter Platz beim Berlin Marathon und ein achter Platz beim Tokio Marathon. Diese für den jahrelang konstantesten Marathonläufer der Welt ernüchternden Ergebnisse konzentrieren sich auf die letzten Jahre, zuletzt stand er als Dritter des London Marathon 2014 auf einem Podest. Auch Rang fünf beim Rotterdam Marathon im Frühjahr 2016 war keine Offenbarung, erst recht nicht, wenn man die Zeit begutachtet (2:10:56 Stunden). Kebede ist erst 29 Jahre alt, geht am Sonntag aber bereits in seinen 22. (!) Marathon. Aufgrund dieser Anhäufung von Rennen (einzig 2015 lief er nur einen Marathon), liegt die Vermutung nahe, Kebede könnte schon über seinen Zenit hinausgetreten sein.
Der zweite Läufer mit Starfaktor im Rennen, für den ein großartiges Ergebnis Balsam auf eine geschundene Seele wäre, ist der zweifache Weltmeister Abel Kirui. Der Titelgewinn von Daegu 2011 war zugleich der letzte Sieg des 34-Jährigen, der 2007 und 2008 den Vienna City Marathon bestritt und im zweiten Versuch auch gewann. Seither stand der Kenianer nur ein weiteres Mal auf dem Podest, bei den Olympischen Spielen 2012. Bei seinen letzten Rennen erweckte Kirui nicht den Eindruck, als könnte er mit der Weltklasse mithalten. Rang fünf beim Tokio Marathon in diesem Jahr mit der schnellsten Zeit seit vier Jahren war aber ein großer Schritt in Richtung alter Leistungsfähigkeit – auch wenn ein weiterer großer Schritt noch fehlt.

Kimetto fehlt verletzungsbedingt

Das Fehlen der Pacemaker ist wohl nicht der einzige Grund, warum die Verbesserung des Streckenrekords von Dennis Kimetto außerhalb eines realistischen Szenarios liegt. Denn besonders nach der Absage des Strecken- und Weltrekordhalters fehlt der Veranstaltung trotz Chumba, Kebede und Kirui die ganz große Qualität im Feld. Der Sieger des Chicago Marathon 2013 erlitt eine Stressfraktur im rechten Bein (siehe RunAustria-Bericht), die er nun in Belgien auskuriert, und verlängerte damit seine Serie an verletzungsbedingten Absagen und gesundheitlich bedingten Aufgaben bei diversen Rennen. Der Glanz des ehemaligen kenianischen Wunderläufers, der die Geschichte des Marathon umgeschrieben hat, droht allmählich zu verblassen.

Startaufstellung als Chance für zweite Reihe

Vielleicht ergibt sich daher die willkommene Situation für so manch nicht ganz weltbekannten Marathonläufer in die Bresche zu springen und das Podium anzuvisieren. Neben den genannten Favoriten gesellen sich mit Micah Kogo, Gideon Kipketer und Paul Lonyangata, im Vorjahr Sieger des Shanghai Marathon, drei erfahrene Marathonläufer aus Kenia dazu, die zuletzt gut in Form waren. Ihr in den USA lebender Landsmann Stephen Sambu, im März Sieger des New York Halbmarathon, gibt ein mit Spannung erwartetes Debüt. „Ich bin aufgeregt, dass ich hier mein Debüt gebe. Der Chicago Marathon ist ein sehr historisches Rennen und ich kann es kaum erwarten, erstmals die 42,195 Kilometer abzuspulen“, so der 28-Jährige, der in seinem Leben zweimal eine 10.000m-Zeit unter 27 Minuten gelaufen ist. Der zweite Äthiopier im Elitefeld neben Kebede ist Abayneh Ayele, der bei der Halbmarathon-WM in diesem Jahr den Sprint gegen Mo Farah um die Bronzemedaille nur haarscharf verlor. Davor war er in Dubai eine Marathon-Bestleistung von 2:06:45 Stunden gelaufen und belegte danach Rang vier beim Hamburg Marathon.

Vier Japaner im Verfolgerfeld

Selten ist bei einem Marathon Major ein Elitefeld in der Breite so wenig afrikanisch dominiert, auch wenn die afrikanischen Läufer die Favoritenrolle auf vordere Plätze inne haben. Mit Koji Gokaya, Takuya Fukatsu, Kazuya Ishida und Ryoichi Matsuo sind gleich vier Japaner am Start, die im Bestleistungsbereich zwischen 2:09 und 2:12 Stunden anzusiedeln sind. Hätte der Vorjahres-Dritte Sammy Ndungu nicht kurzfristig abgesagt, wäre er der ideale Gesprächspartner für die vier Asiaten gewesen. Denn der Kenianer lebt in Japan und spricht fließend japanisch.

Puskedra legt den Fokus wieder auf den Sport

Im vergangenen Jahr war der hoch gewachsene Luke Puskedra die Überraschung des Chicago Marathon. Der Lokalmatador lieferte eine fette persönliche Bestleistung und mischte sich als Fünfter mitten in die Elite. Doch nach dem sportlichen Hoch folgte unmittelbar ein privater Tiefschlag. Seiner Tochter Penelope wurde Krebs diagnostiziert. Seit dem Los Angeles Marathon, als er bei den US-Trials Rang vier belegte, zog sich der 26-Jährige etwas zurück, die Prioritäten haben sich verständlicherweise geändert. Nächtelang schlief er im Krankenhaus, um seiner Tochter nahe zu sein. Mittlerweile geht es dem Töchterchen wieder deutlich besser, sie ist auf dem Weg zur völligen Gesundung. Damit wagt der in Eugene lebende Langstreckenläufer einen neuen Angriff auf seine Bestleistung. Dass ihm dies durchaus zuzutrauen ist, zeigt eine hervorragende Halbmarathonleistung aus dem Jänner 2016. Dort lief er in Houston eine beachtliche Zeit von 1:01:29 Stunden. Bei den US-Meisterschaften über 20 Kilometer Anfang September war Puskedra aber deutlich langsamer als seine Landsleute Elkanah Kibet und Diego Estrada, die ebenfalls die Generalprobe für den Chicago Marathon absolvierten.
Daher hofft auch der aus Kenia stammende Kibet, im Vorjahr lange Zeit in der Spitzengruppe und am Ende Siebter, auf eine gute US-amerikanische Platzierung. US-Halbmarathonmeister Diego Estrada möchte bei seinem zweiten Marathon erstmals ins Ziel kommen. Der gebürtige Mexikaner kam im Alter von einem Jahr mit seinen Eltern in die USA, vertrat bei den Olympischen Spielen in London aber Mexiko im 10.000m-Lauf. Mittlerweile läuft er für die USA, die er als seine eigentliche Heimat ansieht.
Während einige US-amerikanischen Marathonläufer aus der zweiten Reihe dabei sind, starten verhältnismäßig wenige bekannte europäische Läufer bei den Herren. Im Elitefeld aufgeführt sind einzig der Schwede David Nilsson und die britischen Debütanten Tom Anderson und Andrew Sherman. Von allen drei ist aber keine Spitzenzeit zu erwarten. Übrigens: Es ist exakt 20 Jahre her, dass mit dem Briten Paul Evans ein Nicht-Afrikaner den Chicago Marathon der Herren gewann – wenn man den aus Marokko in die USA eingebürgerten, späteren Weltrekordläufer Khalid Khannouchi ausklammert. Khannouchi ist mit vier Triumphen um die Jahrtausendwende unangefochtener Rekordsieger in „Windy City“.

Marathon-Gigant im Mittleren Westen

Der Chicago Marathon ist die fünfte von acht Stationen der diesjährigen Serie der World Marathon Majors, die beim Boston Marathon gestartet wurde. Er gehört zu den Top-3 auf dem amerikanischen Markt, dem neben Japan lukrativsten Läufermarkt der Welt. Im vergangenen Jahr erzielte der Marathon in „Windy City“ mit 37.459 Finishern den zweitbesten Wert weltweit hinter der unangefochtenen Nummer eins, dem New York City Marathon. Sehr beeindruckend: Laut einer aktuellen Studie erzeugte der Chicago Marathon 2015 einen wirtschaftlichen Wert von 277 Millionen US-Dollar für die Metropole im Mittleren Westen. Damit gelang ein satter Fortschritt von 9% im Vergleich zum Jahr davor!
Hier geht’s zur Vorschau des Damen-Rennens
Chicago Marathon

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