Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Marathonläufer mit politischem Statement

Es war die Aufsehen erregendste Szene beim Olympischen Marathonlauf der Herren in Rio abgesehen vom sportlichen Geschehen. Der zweitplatzierte Feyisa Lilesa lief gut eine Minute hinter Sieger Eliud Kipchoge mit einer eindeutigen Geste über die Ziellinie. Mit übereinander gelegten Handgelenken…

Weiterlesen

Share your love

Es war die Aufsehen erregendste Szene beim Olympischen Marathonlauf der Herren in Rio abgesehen vom sportlichen Geschehen. Der zweitplatzierte Feyisa Lilesa lief gut eine Minute hinter Sieger Eliud Kipchoge mit einer eindeutigen Geste über die Ziellinie. Mit übereinander gelegten Handgelenken er monierte eine Verhaftung mit Handschnellen und protestierte damit gegen politische Verfolgungen in seinem Heimatland.

© Getty Images / Matthias Hangst
© Getty Images / Matthias Hangst
Protest für die Oromo

Zwar ist Feyisa Lilesas Englisch nicht das allerbeste, doch die Botschaft, die er loswerden wollte, brachte er vor versammelter Presse eindeutig rüber. Und lieferte den Bildtext zum außergewöhnlichen Eindruck des Zieleinlaufs. „Streikt für den Frieden! Sprecht über Demokratie – überall auf der Welt“, forderte der 26-Jährige, der auf politische Gefangene in Äthiopien aufmerksam machen wollte. Lilesa demonstrierte zu Gunsten einer ethnischen Minderheit in seinem Heimatland namens Oromo. In den vergangenen Monaten wurden laut seiner Aussage tausend Oromo von Regierung und Militär umgebracht. Offenbar waren unter den Gefangenen und Toten auch Freunde und Bekannte des Sportlers.
Die Oromo sind mit 25,5 Millionen Menschen, die vor allen Dingen im Süden Äthiopiens und Norden Kenias ansässig sind, zwar die zahlenmäßig größte Volksgruppe in Äthiopien, wurden aber von mächtigeren Volksstämmen im Land schon seit Jahrhunderten unterdrückt. Aktuell verfügt die ethnische Minderheit der Tigrayan über die politische Macht im Land. Die politische Lage der Oromo hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zwar verbessert, dennoch leiden sie nach wie vor unter politischer Verfolgung. Laut berichten von Amnesty International wurden Anfang August 97 Oromo bei einer friedlichen Demonstration gegen die Regierung umgebracht, zahlreiche verhaftet.

Angst vor Konsequenzen

Dass sich der mutige – oder soll man sagen verwegene? – Marathonläufer mit seiner Aktion in seiner Heimat nur sehr wenig Freunde gemacht hat, ist dem Silbermedaillengewinner bewusst. „Wenn ich zurückkehre, werden sie mich vielleicht umbringen. Wenn nicht, sperren sie mich ein“, so der Äthiopier bei der Pressekonferenz nach dem Olympischen Marathon. Gleichzeitig äußerte er Angst um seine Frau und seine Kinder, wollte aber die internationale Bühne der Olympischen Spiele unbedingt nutzen, um auf die Lage in seiner Heimat aufmerksam zu machen. Er verdeutlichte, dass seine emotionale Botschaft ihm eine Herzensangelegenheit ist: „Die äthiopische Regierung bringt meine Leute um. Ich werde immer für mein Volk stehen, egal wo ich mich aufhalte. Ich denke an die zahlreichen Mitmenschen, die im Gefängnis sitzen. Wenn jemand etwas sagt oder schreibt, wird er einfach umgebracht. Dagegen muss ich protestieren!“
Olympiasieger Eliud Kipchoge nutzte die Situation und sprach seinem Konkurrenten sein Mitleid aus: „Es tut mir unglaublich leid für ihn. Das sind so traurige Nachrichten. Es ist schockierend, wenn Soldaten Leute umbringen.“

Politische Botschaften bei Olympia verboten

Während man nur hoffen kann, dass der Protest für den Marathonläufer keine politischen Folgen hat, muss man befürchten, dass von Seiten des Sports Ungemach droht. Denn nach Regel 50.3 ist jede Demonstration oder politische, religiöse oder rassische Propaganda an den Olympischen Stätten und Austragungsorten lauf der Olympischen Charta verboten, weshalb Lilesa nun Sanktionen drohen. Zwar hat diese Regelung natürlich ihre absolute Berechtigung, denn die Bühne des Sports darf keine für die politische sein. Nur wäre das ein Stück weit glaubwürdiger, würde nicht die Politik ständig den Sport für sich nutzen und das Internationale Olympische Komitee nicht ein indirektes politisches Statement nach dem nächsten abgeben.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

Share your love