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Rio 2016: Mo Farah – Schlussrunde zur Unsterblichkeit

Mo Farah hat endgültig den Status eines absoluten Superstars im Laufsport erlangt. Als erstem Läufer seit dem Finnen Lasse Viren in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist es dem Briten gelungen, bei aufeinander folgenden Olympischen Spielen jeweils die Goldmedaille…

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© Getty Images / Ian Walton
© Getty Images / Ian Walton
Mo Farah hat endgültig den Status eines absoluten Superstars im Laufsport erlangt. Als erstem Läufer seit dem Finnen Lasse Viren in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist es dem Briten gelungen, bei aufeinander folgenden Olympischen Spielen jeweils die Goldmedaille über 10.000m und jene über 5.000m zu gewinnen. Der 33-Jährige widerstand dem großen Druck im 5.000m-Rennen von Rio und triumphierte in einer abermals beeindruckenden Manier zum vierten Mal bei Olympischen Spielen. Erneut konnte sich der große Meister auf seine Schlussrunde verlassen, die ihm das letzte Viertel zur Vervollständigung seiner Olympischen Träume bescherte – gute 52 Sekunden für die Unsterblichkeit. Mo Farah wurde stets als legitimer Nachfolger der beiden erfolgreichen Äthiopier Haile Gebrselassie und Kenenisa Bekele bezeichnet, nun hat er die beiden Laufhelden aus Ostafrika übertroffen. Mit vier Olympiasiegen steht er nun einen Triumph über Bekele, sogar zwei über Gebrselassie und hat eine grandiose Ausnahmestellung in der Geschichte des Sports erreicht.

Ein Selfie mit dem Pendant aus dem Sprint

Wie hoch das Standing Mo Farahs im internationalen Spitzensport ist, schilderte eine Szene rund eine halbe Stunde vor dem Start zur letzten Einzelentscheidung der Olympischen Leichtathletik-Bewerbe exzellent. Der Brite musste seine Konzentrationsphase unterbrechen, weil kein geringerer als der neunfache Olympia-Goldmedaillengewinner Usain Bolt ein Selfie wünschte. Selbst der jamaikanische Superstar wollte jenen Moment festhalten, der Mo Farah kurz vor der Vervollständigung seiner Legenden-Konstruktion zeigte. Schade, dass das letzte Olympische Bahn-Rennen des Briten durch die Störgeräusche der vorübergehenden Disqualifikation des Silbermedaillengewinners vom phänomenalen Triumph Farahs abzulenken versuchte.

Wenn die Post abgeht
© Getty Images / Patrick Smith
© Getty Images / Patrick Smith
Offensichtlich hatten sich die äthiopischen Herausforderer überlegt, mit einem schnellen Angangstempo Farah zu fordern. Der Brite ließ sich standesgemäß nach dem Start an die letzten Position zurückfallen, sputete sich aber gleich ins Mittelfeld, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein. Aber trotz des hohen Tempos von Hagos Gebrhiwet und Dejen Gebremeskel blieb das Feld zusammen. Farah lief umsichtig und setzte sich nach 3.200 Metern erstmals an die Spitze. Wie ein Schlitzohr verlangsamte er ganz sachte die Geschwindigkeit auf ein Tempo, das sein Finale optimal vorbereitete. Keiner der Konkurrenten wagte es nun, an Farah vorbeizuziehen. Drei Runden vor Schluss gab es sogar eine britische Doppelführung mit Andrew Butchart, der zwar danach zurückfiel, aber nach einen höchst kuriosen Finale einen Spitzenplatz erzielte. 500 Meter vor dem Ziel erhöhte Farah den Rhythmus und dann ging die Post so richtig ab.

Chelimo bedrängt Farah

Der Äthiopier Hagos Gebrhiwet unternahm einen letzten Versuch, Farah zu entwischen, doch der konterte gekonnt und gab seinen Platz an der Spitze nicht wieder ab. Eine spektakuläre letzte Runde erlaubte es dem sensationell starken Paul Chelimo, am Ende in 13:03,90 Minuten so schnell wie noch nie, eingangs der Zielgerade Farah noch einmal zu attackieren. Dieser beantwortete diese „Majestätsbeleidigung“ mit einer Beschleunigung. 52 Sekunden hatte die letzte Runde gedauert, nach 13:03,30 Minuten beendete Mo Farah eines der schnellsten 5.000m-Rennen der Olympischen Geschichte und auch die Konstruktion seines Denkmals für die (Olympische) Ewigkeit.

Unbeeindruckt vom Gedränge dahinter, Mo Farah. © Getty Images / Matthias Hangst
Unbeeindruckt vom Gedränge dahinter, Mo Farah. © Getty Images / Matthias Hangst
Läufer sorgen für Chaos, Kampfgericht für eine Farce

So interessant das Rennen bis zum Beginn der letzten Runde verlief, so unübersichtlich wurde es. Chelimo, ein US-Amerikaner mit kenianischen Wurzeln, der Äthiopier Muktar Edris, der stärkste aus dem ostafrikanischen Trio, und der überraschend starke Mohammed Ahmed aus Kanada wurden einige Minuten nach dem Rennen disqualifiziert und sorgten für einen kompletten Umsturz im Klassement, der auch die Siegerehrung aufgrund eines Protest-Marathons verzögerte. Chelimo hat im Positionskampf die Ferse von Hagos Gebrhiwet touchiert und kam kurz außer Tritt. Mit dem rechten Arm stützte er sich am Kanadier Mo Ahmed ab, um die Balance zu halten. Danach ging es weiter. Ein normales Ereignis in einem solch prestigeträchtigen Rennen, unverständlich, warum sich das Wettkampfgericht so wichtig machte. Bereits die gesamte Woche spielte das Wettkampfgericht eine selten da gewiesene, aktive Rolle als würden die Wettkampfrichter pro Entscheidung bezahlt. Diese Einmischung toppte aber alles und erzwang natürlich Proteste. Edris wurde wegen einer anderen Situation disqualifiziert, als er selbst ins Stolpern kam und keinen Konkurrenten wirklich störte. Auch diese Entscheidung war sehr hart

Lagat und der vermeintlich glorreiche Abschied mit 41

Das neue Klassement stellte nun alles auf den Kopf. Hagos Gebrhiwet rückte auf Rang zwei und feierte nach zwei WM-Medaillen nun seine erste Olympische. Doch viel emotionaler ist der zweite Teil dieser Geschichte. Durch die dreifache Disqualifikation, die auch eine Stunde nach dem Wettkampf noch hielt, wurde Bernard Lagat, ursprünglich Sechster, auf den dritten Platz gespült. Sollte der mittlerweile 41-jährige Altstar bei seinem letzten großen Wettkampf noch eine Olympische Medaille, die erste übrigens über diese Distanz, gewinnen? Es gibt wohl keinem in der Laufwelt, der ihm diesen Erfolg nicht gönnen würde. Bei seinen fünften Olympischen Spielen würde der gebürtige Kenianer wohl seinen emotionalsten Erfolg erleben, nachdem er in Sydney (noch für Kenia) und in Athen (für die USA) Medaillen im 1.500m-Lauf gewinnen konnte.
Doch erst einmal war Feiern mit angezogener Handbremse angesagt, denn der Protest lief ja noch. Und es entwickelte sich tatsächlich eine Dramaturgie, die sich als Farce für den Laufsport herausstellte. Der Einspruch des US-amerikanischen und des kanadischen Verbandes hatte Erfolg, Chelimo wurde wieder auf den Silber-Platz gesetzt, Ahmed rutschte vor dem durch ein Gefühlschaos geschickten Lagat auf den vierten Platz. Lediglich der Äthiopier Muktar Edris blieb disqualifiziert. Für Lagat bleibt trotz des kurzen Intermezzos auf dem Stockerl ein sehr lobenswerter, fünfter Rang – ohne Belohnung aus Edelmetall.

Ergebnis 5.000m-Lauf der Herren
© Getty Images / Patrick Smith
© Getty Images / Patrick Smith
Olympia-Gold: Mo Farah (Großbritannien) 13:03,30 Minuten
Olympia-Silber: Paul Chelimo (USA) 13:03,90 Minuten
Olympia-Bronze: Hagos Gebrhiwet (Äthiopien) 13:04,25 Minuten
4. Mohammed Ahmed (Kanada) 13:05,94 Minuten
5. Bernard Lagat (USA) 13:06,78 Minuten
6. Andrew Butchart (Großbritannien) 13:08,61 Minuten
7. Albert Rop (Bahrain) 13:08,79 Minuten
8. Joshua Cheptegei (Uganda) 13:09,17 Minuten
9. Birhanu Balew (Bahrain) 13:09,26 Minuten
10. Abrar Osman (Eritrea) 13:09,56 Minuten
11. Hassan Mead (USA) 13:09,81 Minuten
12. Dejen Gebremeskel (Äthiopien) 13:15,91 Minuten
13. Elroy Gelant (Südafrika) 13:17,47 Minuten
14. Brett Robinson (Australien) 13:32,30 Minuten
15. David Torrence (Peru) 13:43,12 Minuten
disqualifiziert: Muktar Edris (Äthiopien)
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

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