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Rio 2016: Marathon der Damen, Vorschau: Kenias Fluch

Seit Jahren ist Kenia das Land der Marathonläuferinnen und Marathonläufer. Spätestens seit dem Abgang von Weltrekordhalterin Paula Radcliffe und der Klarstellung der Karriere-Geschichte der Russin Lilya Shobukhova sind auch die Marathonläuferinnen Kenias die besten der Welt. Sie dominieren die wichtigsten…

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Seit Jahren ist Kenia das Land der Marathonläuferinnen und Marathonläufer. Spätestens seit dem Abgang von Weltrekordhalterin Paula Radcliffe und der Klarstellung der Karriere-Geschichte der Russin Lilya Shobukhova sind auch die Marathonläuferinnen Kenias die besten der Welt. Sie dominieren die wichtigsten Marathonläufe und feiern zahlreiche, große Erfolge. Doch ein rotes Tuch konnte Kenia noch nicht zerschneiden, denn eine Olympische Goldmedaille im Marathon der Damen sucht man in der Geschichte vergeblich. Immer war eine schneller: 2004 scheiterte Catherine Ndereba an der Japanerin Mizuki Noguchi, vier Jahre später war die Rumänin Constantina Tomescu schneller als die drittschnellste Marathonläuferin aller Zeiten. Und in London verdarb die Äthiopierin Tiki Gelana die große Party der Kenianerin Priscah Jeptoo, die ebenfalls Silber gewann. In Rio soll nun die „Silber-Serie“ enden.
Bewerb: Marathon der Damen
Startzeit: Sonntag, 14. August um 09:30 Uhr Ortszeit / 14:30 Uhr MEZ
Olympiasiegerin 2012: Tiki Gelana (Äthiopien)
Rekord-Olympiasiegerin: keine Mehrfachsiegerin
Erfolgreichste Nation: Äthiopien und Japan mit zwei Olympiasiegen
Olympischer Rekord: Tiki Gelana (Äthiopien) in 2:23:07 Stunden (London 2012)
Favoritinnen: Jemima Sumgong (Kenia), Mare Dibaba und Tirfi Tsegaye (jeweils Äthiopien)
Österreichische Teilnehmerin: Andrea Mayr (SVS Leichtathletik)
Für die erste kenianische Marathon-Goldmedaille soll vor allen Dingen eine Athletin sorgen, Jemima Sumgong. Die 31-Jährige siegte heuer beim mit Starbesetzung überhäuften London Marathon, obwohl sie kurz vor der entscheidenden Phase zu Sturz gekommen war. Ihr erster Sieg im 14. Marathon. Damit empfahl sie sich für das kenianische Aufgebot für Olympia, das nicht ohne große Diskussionen zusammengestellt wurde. Sumgong, WM-Vierte in Peking, hat ihren Fokus gänzlich auf den Olympischen Marathon gelegt und möglichen Starts bei Herbst-Marathons eine frühzeitige Absage gegeben. „Es ist ein Privileg, Kenia bei einem internationalen Großereignis zu vertreten. Ich freue mich sehr darauf und habe hart an mir gearbeitet, um eine Medaille zu gewinnen.

© London Marathon / Getty Images
© London Marathon / Getty Images
Stars zum Zuschauen verdammt

Internationales Unverständnis rief die Entscheidung der kenianischen Sportfunktionäre hervor, die Stars Mary Keitany und Florence Kiplagat nicht für die Olympischen Spiele zu nominieren. Die 34-jährige Keitany, zweitschnellste Marathonläuferin der Geschichte und demnach kenianische Rekordhalterin, hatte den New York City Marathon 2015 gewonnen und in der letzten Gesamtwertung der World Marathon Majors triumphiert. In London verhinderte ein Sturz ein besseres Abschneiden. Die Halbmarathon-Weltrekordhalterin Kiplagat hatte sich mit einem Sieg beim Chicago Marathon 2015 und Rang drei in London vergeblich beworben.

Kiprop will Gold

Dafür berücksichtigte Athletics Kenya WM-Silbermedaillengewinnerin Helah Kiprop, die mit ihrem Sieg beim Tokio Marathon für die schnellste Zeit einer Kenianerin 2016 gesorgt hatte, und sensationell Visiline Jepkesho, die zwar den Paris Marathon 2016 gewinnen konnte, jedoch noch keine Weltklassezeit auf der Visitenkarte stehen hat, die sie für einen Olympische Medaillengewinn verdächtigt. Es wäre keine Überraschung, würde sie mit taktischen Aufgaben fürs Team betraut, die ein Champion wie Keitany oder Kiplagat sicherlich nicht übernommen hätte. „Teamwork ist der einzige Weg, der zu Erfolg führt“, sagt Jepkesho. Dieser Theorie widerspricht allerdings die Haltung des Verbandes, der seinen Olympia-Startern erlaubte, sich individuell auf Rio vorzubereiten. „Ich habe den harten Teil des Trainings bereits absolviert, jetzt geht es ans Fein-Tuning. Wir hoffen, dass wir in Rio gute Leistungen zeigen“, verriet die 26-Jährige, die die Olympia-Teilnahme als „große Ehre“ bezeichnet, vor einigen Wochen in kenianischen Medien.
Andere Pläne verfolgt allerdings Helah Kiprop, die dieses Mal nicht wie in Peking die Ziellinie als Zweite überqueren möchte. „Ich habe genügend Erfahrung gesammelt und werde in Rio mein Bestes geben“, versprach sie und nimmt die oberste Stufe des Stockerls ins Visier. „Ich habe einen Fortschritt in meiner Entwicklung erzielt.“ Die persönliche Bestleistung von Tokio manifestiert diese Aussage.

Weltmeisterin mit Chance auf Olympiasieg
© Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
© Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
Auch wenn das kenianische Trio durchaus über eine bemerkenswerte Leistungsfähigkeit verfügt, entstand der Eindruck, dass Kenia nicht das individuell beste Trio nominiert hat. Diesen Eindruck erweckte auch der äthiopischer Verband bei seiner Nominierung, die sich allerdings als Bluff herausstellte. Rechtzeitig vor Olympia rochierte er nämlich Tirfi Tsegaye und Tigist Tufa rein und die deutlich schwächer einzuschätzenden Aselefech Mergia und Aberu Kebede raus.
Angeführt wird das äthiopische Trio von Weltmeisterin Mare Dibaba, die sich in Peking im Zielsprint gegen Helah Kiprop durchsetzen konnte. Tirfi Tsegaye ist als einzige Läuferin in diesem Jahr unter 2:20 Stunden geblieben und führt die Jahresliste mit über einer Minute Vorsprung an. Dem Sieg in Dubai folgte ein starker zweiter Platz in Boston, der Olympische Marathon ist bereits ihr dritter Auftritt im laufenden Kalenderjahr. Für die erprobte „Viel-Läuferin“ sollte dies kein Problem sein. Tigist Tufa hat im vergangenen Jahr sensationell den London Marathon gewonnen und dabei die versammelte Weltklasse düpiert, heuer wurde sie Zweite.
Der äthiopische Verband durfte sich bereits zweimal über Olympia-Gold im Marathon der Damen freuen, vor Tiki Gelana 2012 war dies Fatuma Roba in Atlanta 1996. In der Marathon-Geschichte gab es erst einmal eine Läuferin, die sich zeitgleich aktuelle Weltmeisterin und Olympiasiegerin nennen durfte: die Portugiesin Rosa Mota Ende der 80er Jahren. Dieses Kunststück könnte Mare Dibaba durchaus auch gelingen.

Japanische Medaillenhoffnung

Zweimal Olympisches Gold hat auch der japanische Leichtathletik-Verband (JAAF) im Marathon der Damen bereits aufzuweisen, dazu kommen zwei WM-Goldmedaillen. Japan ist ein traditionsreiches Land im Marathonlauf und die Chancen auf die erste Marathon-Medaille seit zwölf Jahren stehen nicht schlecht. Denn Kayoko Fukushi überzeugte Ende Jänner in Osaka mit einer starken Leistung, mit der sie auf Rang sechs der Jahresliste steht. Die große Stärke der 34-Jährigen ist ihre Erfahrung von bereits einigen internationalen Auftritten, darunter Rang drei bei den Weltmeisterschaften in Moskau. Fukushi bereitete sich in Boulder in der Höhe von Colorado auf die Olympischen Spiele vor und darf sich berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen, weil die ostafrikanische Konkurrenz nicht übermächtig erscheint. Allerdings ist die Japanerin Gerüchten zur Folge nicht 100%ig fit, was ein entscheidender Nachteil wäre. Ihre beiden Landsfrauen Mai Ito und Tomomi Tanaka kommen ebenfalls für vordere Positionen in Frage.

Flanagan und die Gunst der Außenseiterinnen bei Olympia

Nicht nur die Japanerinnen hoffen, im Konzert der Afrikanerinnen mitspielen zu können, sondern auch das starke US-amerikanische Trio, das auf die dritte Olympia-Medaille nach Premieren-Olympiasiegerin Joan Benoit (1984) und Bronze-Medaillengewinnerin Deena Kastor (2004) hofft. Am aussichtsreichsten ist die Ausgangsposition von Shalane Flanagan, die sich nach ihrem dramatischen Trial-Rennen, wo sie sich völlig dehydriert gerade noch auf Rang drei ins Ziel retten konnte, in hervorragender Verfassung zeigte. Ruft die 35-Jährige, die in Peking eine Medaille über 10.000m gewinnen konnte und in London Zehnte im Marathon wurde, jene Leistung ab, die sie mit den Darbietungen in diesem Jahr auf Unterdistanzen verspricht, ist sie im erweiterten Favoritinnenkreis auf eine Medaille. Eines zeigt die Olympische Geschichte: Die große Favoritin hat noch nie gewonnen. Ein weiterer Trumpf Flanagans könnte auch die Anwesenheit ihrer Freundin und Trainingskollegin Amy Cragg sein. Die 32-Jährige stattete kürzlich dem Weißen Haus in Washington einen Besuch ab und drehte eine Laufrunde mit Michelle Obama. Die dritte US-Amerikanerin ist die erfahrene Desiree Linden.

Andrea Mayr schaffte beim Frankfurt Marathon die Olympia-Norm. © SIP / Johannes Langer
Andrea Mayr schaffte beim Frankfurt Marathon die Olympia-Norm. © SIP / Johannes Langer
Deutsches Trio und österreichische Solistin

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) schickt nach der Änderung der Norm drei Marathonläuferinnen ins Rennen. Neben den beiden Hahner-Zwillingen Lisa und Anna ist dies Anja Scherl, die heuer beim Hamburg Marathon aufzeigen konnte. Für das deutsche Trio stehen nicht Medaillen-Ambitionen in den Vordergrund, sondern der Olympische Grundgedanke und der Genuss des Wettkampfes, in den so viele Marathonläuferinnen wie noch nie in der Olympischen Geschichte starten.
Aus Österreich und der Schweiz ist jeweils eine Solistin am Start. Andrea Mayr erwartet ein besonders emotionaler Tag, findet der Olympische Marathon doch exakt am ersten Jahrestag des Todes ihres Vaters statt. „Die Frage ist, wie sehr es die Hauptrolle spielen wird“, erzählte sie im Interview mit dem Fachmagazin „RunUp“ im Frühjahr. Mayr weiß ihre Chancen realistisch einzuschätzen, der Genuss steht im Vordergrund. „Olympische Spiele sind etwas Besonders. Sie haben einen speziellen Reiz“, erklärt sie vor ihrer zweiten Olympia-Teilnahme im Marathon. In London war sie auf Rang 54 ins Ziel gekommen.
Die einzige Schweizerin im Feld ist die Schweizer Rekordhalterin Maja Neuenschwander. Die ehemalige Siegerin des Vienna City Marathon ist vielleicht die Stärkste der Teilnehmerinnen aus dem deutschen Sprachraum. Vor vier Jahren war sie eine Sekunde vor Mayr ins Ziel gekommen. Es wäre ein toller Erfolg für die routinierte Oberösterreicherin, wenn sich dieses Szenario wiederholen könnte.

Olympia-Drillinge

Weitere interessante Starterinnen im 160-köpfigen Feld sind die estnischen Drillinge Liina, Lily und Leila Luik – die ersten Drillinge der Olympia-Geschichte – die für Israel laufende Kenianerin Lonah Chemtai, die in Berlin wohnende und für Palästina startende Mayada Al-Sayad und die in den USA lebende und für Saudi Arabien startende Sarah Attar, die vor vier Jahren erste Olympionikin ihre Landes überhaupt.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

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