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Rio 2016: Ayana eröffnet Olympia-Spektakel mit Fabel-Weltrekord

Die erste Finalentscheidung bei den Leichtathletik-Bewerben in Rio de Janeiro sollte den ersten großen Höhepunkt setzen. Doch es wurde ein unwirklicher Lauf mit einem unfassbaren Weltrekord, der für die folgenden Wettkampftage keinen Raum für eine Steigerung dieses Superlativs lässt –…

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© Getty Images / Ian Walton
© Getty Images / Ian Walton
Die erste Finalentscheidung bei den Leichtathletik-Bewerben in Rio de Janeiro sollte den ersten großen Höhepunkt setzen. Doch es wurde ein unwirklicher Lauf mit einem unfassbaren Weltrekord, der für die folgenden Wettkampftage keinen Raum für eine Steigerung dieses Superlativs lässt – normalerweise. Und die Hysterie um die Jubelarien dieser historischen Leistung vermischte sich mit mahnenden, kritischen Gedanken, die nach derartigen Rennen zum Geschäft gehören.
Zu deutlich war diese Sensation! Bisher hatte es im 10.000m-Lauf der Damen erst fünf Leistungen unter 30 Minuten gegeben, in Rio waren es vier. Mit einer Leistung, die eine halbe Stunde zuvor noch die zweitschnellste Zeit der Geschichte hinter einem Weltrekord aus der Hochblüte des chinesischen Dopings (Wang Junxia in 29:31,78 Minuten, gelaufen in Peking 1993) gewesen wäre, gewann man in Rio nur „Blech“ und durfte bei der Siegerehrung unbeteiligt zusehen. Almaz Ayana, die grenzenlos überlegen war, absolvierte im Olympiastadion von Rio den erst zweiten 10.000m-Wettkampf ihrer Karriere und verbesserte sich nach der achtschnellsten Zeit der Geschichte, die sie in Hengelo markiert hatte, um sage und schreibe 53 Sekunden. In einer Fabelzeit von 29:17,48 Minuten blieb der Star aus Benishangul-Gumuz im Westen Äthiopiens 14,3 Sekunden unter dem Weltrekord und 36,32 Sekunden unter dem Afrikarekord von Meselech Melkamu. Leistungssprünge, die auch im Spitzensport nicht normal sind!

Flut an Rekorden und Bestleistungen
© Getty Images / Alexander Hassenstein
© Getty Images / Alexander Hassenstein
In dieses Konzert der überragenden Leistungen stimmten die Verfolgerinnen mit ein: Silbermedaillengewinnerin Vivian Cheruiyot, die sich also ihren Traum von Olympia-Gold nicht erfüllen konnte, steigerte den kenianischen Landesrekord um exakt 39 Sekunden und die eigene persönliche Bestleistung um 58 Sekunden! Die zweifache Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba – und das ging beinahe unter – verbesserte ihren Hausrekord um zwölf Sekunden, um ihr Comeback mit einer Bronzemedaille zu krönen. Die sechstplatzierte US-Amerikanerin Molly Huddle brach den Nordamerika-Rekord von Shalane Flanagan, Bronzemedaillengewinnerin von 2008 um neun Sekunden, um einen hervorragenden sechsen Platz zu belegen. Die nackten Zahlen sind unglaublich: 18 persönliche Bestleistungen, davon acht Landesrekorde, zwei Kontinentalrekorde und ein überlegener Weltrekord! Während sich die Zuschauer im für eine Vormittagssession nicht schlecht gefüllten Olympiastadion erhoben, um den Läuferinnen lautstarken Beifall zu bekunden, hätten zahlreiche Experten und Fans auf diese Rekordflut gut und gerne verzichten können – vor allem im aktuell delikaten Kontext, in dem sich die internationale Leichtathletik befindet. Die reservierte Miene von Sebastian Coe bei der Siegerehrung sprach Bände…
Trotz massiver Bestleistung und kenianischen Landesrekord huschte der Silbermedaillengewinnerin Vivian Cheruiyot kein Lächeln über das Gesicht. © Getty Images / Alexander Hassenstein
Trotz massiver Bestleistung und kenianischen Landesrekord huschte der Silbermedaillengewinnerin Vivian Cheruiyot kein Lächeln über das Gesicht. © Getty Images / Alexander Hassenstein
Perfekte Pacemakerin

Almaz Ayana war die große Favoritin, aber dass sich das Rennen so optimal für sie gestalten würde, hätte sie wohl nicht einmal im Traum zu hoffen gewagt. Die junge und ziemlich ungestüm laufende Kenianerin Alice Aprot übernahm sofort die Initiative und hielt das Tempo hoch. Der erste Kilometer sollte mit einer Durchgangszeit von 3:01,53 Minuten der einzige über der Drei-Minuten-Marke bleiben. Vollgas von Beginn an und die Äthiopierin hielt sich seelenruhig an zweiter Stelle. Bei all ihren Weltrekord-Versuchen über die 5.000m hatte sie nie so eine perfekte Pacemakerin wie in diesem Meisterschaftsrennen. Dazu kamen die optimalen Bedingungen mit leichtem Regen und für Läuferinnen angenehmen Temperaturen von 16°C.

Brutales Ausscheidungsrennen

Bereits nach eineinhalb Kilometern waren nur noch acht Läuferinnen in der Spitzengruppe, wenig später waren es nur noch sechs. Das übertrieben hohe Tempo sorgte dafür, dass die ersten Läuferinnen bereits kurz nach der Halbzeit überrundet wurden. Doch Ayana konnte die Tempojagd kontrollieren, kurz vor der 5.000m-Marke ging sie aus dem Windschatten der überraschten Aprot und beschleunigte. Ein Kilometer-Abschnitt in einer Zeit von 2:49,93 Minuten bedeutete den Gipfel einer Leistung, die vergeblich jeden Vergleich sucht. Die 24-Jährige lief das Feld in Grund und Boden, hatte 3.000m vor dem Eldorado bereits 50 Meter Vorsprung auf Vivian Cheruiyot, bei der 8.000m-Marke trennten die beiden exakt zehn Sekunden. Die One-Women-Show endete erst, nachdem die Siegerin einige Läuferinnen bereits zum zweiten Mal überundet hatte, und so früh wie noch nie ein 10.000m-Rennen der Damen zuvor. Sichtlich ohne größere Schwierigkeiten hatte Ayana ihr Wahnsinns-Tempo durchgezogen und ihr größtes Werk vollendet. Ein Weltrekord über 5.000m in einer Woche steht somit unmittelbar vor der Tür.

Spannendes Duell um Rang drei
Tirunesh Dibaba freute sich über die Bronzemedaille. © Getty Images / Alexander Hassenstein
Tirunesh Dibaba freute sich über die Bronzemedaille. © Getty Images / Alexander Hassenstein
Angesichts dieser Leistungen müssen in der Analyse des Rennens mehrere eigene Zeitrechnungen eröffnet werden. Auch wenn der Traum von Gold ein unerfüllter bleibt, die Leistung von Vivian Cheruiyot, die im Vorjahr von einer Babypause zurückgekommen war und den WM-Titel errang, ist nicht hoch genug einschätzen. Nur haarscharf schrammte sie am alten Weltrekord von Wang vorbei. Dasselbe gilt für Tiunesh Dibaba, die nach Ayanas Attacke ihr eigenes Tempo gewählt hatte. Zurück von einer Babypause und einer damit verbundenen Wettkampfpause von über eineinhalb Jahren. Bronze und eine Darbeitung an der Grenze dessen, was der eigene Körper hergab. Im letzten Drittel des Rennens entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch gegen die noch etwas unreife Alice Aprot mit mehreren Positionswechseln. Am Ende blieb Dibaba deutlich vor Aprot, die trotz der Megazeit von 29:53,51 Minuten nicht mit Edelmetall belohnt wurde.
Auch die Leistungen der folgenden Läuferinnen verdienten die Bezeichnung „Wahnsinn“. Vor allem auch von Molly Huddle und der türkischen Europameisterin mit kenianischen Wurzeln, Yasemin Can, die im  Konzert der äthiopischen und kenianischen Läuferinnen mitspielten. Als beste Europäerin erreichte die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grövdal, in Amsterdam EM-Dritte, das Ziel als Neunte vor der Australierin Eloise Wellings: in einer hervorragenden persönlichen Bestleistung von 31:14,07 Minuten. Da konnte WM-Bronzemedaillengewinnerin Emily Infeld nicht ganz mithalten, trotz Bestleistung gab es nur Rang elf. Die junge Schwedin Sarah Lahti, bei der EM noch unglückliches Sturzopfer, feierte auf Rang zwölf einen neuen schwedischen Landesrekord. Die Liste ließe sich noch fortsetzen, hervorzuheben ist jedenfalls der Olympia-Abschied von Jo Pavey auf Rang 15. Sie kam knapp vor Jess Andrews als beste aus dem britischen Trio ins Ziel.

Ergebnis 10.000m-Lauf der Damen
© Getty Images / Alexander Hassenstein
© Getty Images / Alexander Hassenstein
Olympia-Gold: Almaz Ayana (Äthiopien) 29:17,45 Minuten WR
Olympia-Silber: Vivian Cheruiyot (Kenia) 29:32,53 Minuten
Olympia-Bronze: Tirunesh Dibaba (Äthiopien) 29:42,56 Minuten
4. Alice Aprot (Kenia) 29:53,51 Minuten
5. Betsy Saina (Kenia) 30:07,78 Minuten
6. Molly Huddle (USA) 30:13,17 Minuten
7. Yasemin Can (Türkei) 30:13,70 Minuten
8. Gelete Burka (Äthiopien) 30:26,66 Minuten
9. Karoline Bjerkeli Grövdal (Norwegen) 31:14,07 Minuten
10. Eloise Wellings (Australien) 31:14,94 Minuten
11. Emily Infeld (USA) 31:29,94 Minuten
12. Sarah Lahti (Schweden) 31:28,43 Minuten
13. Diane Nukuri (Burundi) 31:28,69 Minuten
14. Susan Kuijken (Niederlande) 31:32,43 Minuten
15. Jo Pavey (Großbritannien) 31:33,44 Minuten
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

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