Rudisha kehrt mit neuem Selbstvertrauen zurück

David Rudisha gewann im Vorjahr WM-Gold in Peking vor Adam Kszczot. © Getty Images for IAAF / Christian Petersen

Europäer um letzten Feinschliff
In Stockholm trifft der siegessichere Rudisha am Donnerstagabend auf starke Konkurrenz. Allen voran der Franzose Pierre Ambroise Bosse, der Rudisha bereits in Brimingham über 600 Meter zur Höchstleistung trieb. Mit einem Sieg im alt ehrwürdigen Olympiastadion von 1912 könnte Bosse die Führung im Diamond Race von Ferguson Rotich übernehmen, der aber seinerseits auch punkten möchte. Rotich siegte in Shanghai und belegte in Eugene Rang zwei, Bosse war in Rabat vorne. Spannung verspricht auch der Auftritt von Vize-Weltmeister Adam Kszczot, der bis dato in dieser Freiluftsaison noch keine überragende Leistungen abliefern konnte, aber rechtzeitig vor der EM in Amsterdam eine steigende Leistungskurve aufweisen kann. Sowohl für Bosse als auch für Kszczot ist das Diamond League Meeting in der schwedischen Hauptstadt der letzte große Test vor den kontinentalen Meisterschaften Anfang Juli, wo beide Medaillenkandidaten sind. Eine steigende Form gibt es auch beim ehemaligen Weltmeister Mohammed Aman aus Äthiopien in letzter Zeit zu beobachten.
Klare Favoritenrolle über die Hindernisse
Nach ihrer kurzfristigen Absage für Oslo kehrt Ruth Jebet in die Diamond League zurück. Die junge für den Bahrain startende Kenianerin sorgte mit einem knapp gescheiterten Angriff auf den Weltrekord in Eugene für eines der Highlights der bisherigen Saison. Ob Jebet in Stockholm erneut unter neun Minuten laufen kann, steht in den Sternen. Jedenfalls fehlt die große Konkurrentin, Hyvin Kiyeng, was die Aufgabe eines superschnellen Rennens auf jeden Fall erschwert. Hinblicklich des Sieges steckt Jebet in einer haushohen Favoritenrolle, auch wenn eine interessante Läuferin ihr Saisondebüt gibt. Habiba Ghribi, Vize-Weltmeisterin aus Tunesien, war bis zu jenen Überleistungen in Eugene die schnellste Läuferin in den letzten Jahren und ist bekannt, sehr wenige Höhepunkte in einem Wettkampfjahr zu setzen. Und dabei auch hochkarätige Leistungen abzuliefern. Ob sie die gewaltige Tempojagd von Jebet und Kiyeng mitgehen kann, dafür sollte der Auftritt in Stockholm schon ein Indiz geben.
Untypisch für einen 3.000m-Hindernislauf der Damen stecken die kenianischen Läuferinnen in einer Außenseiterrolle auf eine Podestplatzierung. Nach den Rängen drei in Shanghai und zwei in Oslo ist dafür die Äthiopierin Sofia Assefa eine Kandidatin. In Abwesenheit der überlegen führenden Kiyeng können sowohl sie als auch Jebet den Rückstand im Diamond Race verkürzen.
Da Stockholm das letzte Diamond League Meeting vor den Europameisterschaften ist, gebührt sich ein Blick auf die europäischen Vertreterinnen. Die Deutsche Gesa Felicitas Krause fehlt, weil sie sich erneut für einen Start im 1.500m entschieden hat, dafür ist Lokalmatadorin Charlotta Fougberg dabei ebenso wie die Finnin Sandra Eriksson und die Spanierin Diana Martin. Fougberg und Martin standen bei den letzten Europameisterschaften in Zürich auf dem Podest.
Chance für Laura Muir

Edris will Führung ausbauen
Der 5.000m-Lauf der Herren war bisher in dieser Saison eine eindeutige Angelegenheit für die äthiopischen Läufer. Das wird auch in Stockholm nicht anders sein. Muktar Edris hat in Shanghai und in Eugene gewonnen und musste sich zuletzt in Oslo Hagos Gebrhiwet geschlagen geben. Während Gebrhiwet in Stockholm fehlt, strebt Edris den Ausbau seines Vorsprungs im Kampf um den Diamanten an. Mit Yomif Kejelcha kommt der wohl schärfste Konkurrent aus dem eigenen Lager. Während die Kenianer mit Ausnahme von Vincent Rono komplett auf dieses Rennen verzichten und sich mit den Afrikameisterschaften vor der Tür kommende Aufgaben in ihrer Heimat widmen, ist Halbmarathon-Weltmeister Zersenay Tadese am Start. Interessant ist auch der Auftritt des 3.000m-Hindernislauf-Europameisters Yoann Kowal. Der stärkste Europäer im Feld ist Vize-Europameister Hayle Ibrahimov.
Diamond League Meeting in Stockholm