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Ein umjubelter Heimsieg und gemischte Gefühle bei Farah

Jeder Sportler träumt von einem großen Erfolg vor heimischem Publikum. Ein WM-Titel oder eine Olympische Medaille vor zigtausenden Landsleuten auf den Tribünen entfacht größte erdenkliche Emotionen und ist jene Erinnerung, die im Leben nach der sportlichen Karriere am einprägsamsten präsent…

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Jeder Sportler träumt von einem großen Erfolg vor heimischem Publikum. Ein WM-Titel oder eine Olympische Medaille vor zigtausenden Landsleuten auf den Tribünen entfacht größte erdenkliche Emotionen und ist jene Erinnerung, die im Leben nach der sportlichen Karriere am einprägsamsten präsent bleibt. Nun ist Boris Berian nicht unbedingt der klassische Lokalmatador. Geboren in Colorado Springs lebt er am Big Bear Lake in der kalifornischen Höhenlage – also eine rund 1.500 Kilometer lange Autofahrt südlich von Eugene. Doch weil der nordwestliche US-Bundesstaat Oregon und ganz speziell Eugene das Leichtathletik-Zentrum der USA ist, fühlt sich jeder Athlet aus der patriotischen Sportnation hier zu Hause. Erst recht, nachdem Berian im März in Portland zu Hallen-WM-Gold über 800 Meter gestürmt war.

© Kirby Lee
© Kirby Lee
Ohne Blick nach hinten

Berian ist Hauptdarsteller einer kitschigen Lebensgeschichte, die nirgendwo so gut hinpasst, wie in die Vereinigten Staaten. Vor zwei Jahren verdiente er seinen Lebensunterhalt noch als Verkäufer bei der bekanntesten Fast-Food-Kette der Welt, um den Traum einer Sportkarriere als Mittelstreckenläufer nachgehen zu können. Auch sonst ist Berian ein US-Amerikaner wie er im Buche steht: Groß, muskulös, kämpferisch und unbeeindruckt von seinem Umfeld. Und genau so lief er auch in Eugene. Ende der ersten Runde übernahm der die Position hinter dem übermotivierten Pacemaker und spulte sein Programm ab. Dabei ließ er sich von den anderen nicht irritieren und zog mit seinem schier unbegrenzten Selbstbewusstsein einfach durch. Die Zahlen auf der Zeitanzeige leuchtete in 1:44,20 Minuten, der erste Diamond League Sieg des 23-Jährigen war unter Dach und Fach.
Gekämpft wurde nur hinter Berian: Vize-Weltmeister Adam Kszczot, diesmal mit Visum im Gepäck, kam in der Kurve auf der Außenbahn gefährlich auf, doch ihn verließen im Finale die Kräfte. Mit dem besten Endspurt sicherte sich der Kenianer Ferguson Rotich Rang zwei vor Mohammed Aman, der das beste Rennen seit langem zeigte. Kein Faktor war dagegen WM-Medaillengewinner Amel Tuka, der auf Rang sechs ins Ziel kam. Nach drei von sieben Entscheidungen im Diamond Race hat Shanghai-Sieger Rotich die Führung vor Berian und Bosse übernommen, ein in der mit großen Namen gespickten 800m-Welt sehr überraschender Zwischenstand.

Edris fängt Kamworor noch ab

Geoffrey Kamworor ist der beste Allrounder der Jetzt-Zeit. Kein anderer Läufer kann eine derartige Bandbreite von Rang zwei beim New York City Marathon über zwei Halbmarathon-WM-Titel bis hin zu WM-Gold im Crosslauf aufweisen. Eines fehlte dem Kenianer, der sich in den letzten, nicht-olympischen Jahren auf längere Distanzen konzentriert hatte, allerdings noch: Eine konkurrenzfähige Zeit über 5.000m. In Eugene fand Kamworor die idealen Verhältnisse vor, dieses Versäumnis wettzumachen. Und er tat selbst auch einiges dafür, denn er setzte sich an die Spitze und bestimmte das Tempo. Und bereits vor der letzten Runde war irgendwie klar, dass Kamworors Ankündigung den großen Mo Farah in Rio auch über 5.000m fordern zu wollen, keine leeren Worte waren. Doch die letzte Runde hatte noch einiges zu bieten.

© Kirby Lee
© Kirby Lee
Der überraschend starke Kanadier Mohammed Ahmed übernahm pünktlich zum Glockenton für die letzte Runde mit einem vehementen Vorstoß die Führung. Kamworor, bis dahin der Leader, hetzte mit Thomas Longosiwa im Rücken hinterher. Doch Shanghai-Sieger Muktar Edris hatte noch ein Ass im Ärmel. Ende der Gegengerade hatte sich der Äthiopier an die Spitze herangesaugt und setzte sich auf die Überholspur. Kamworor versuchte auf der Zielgerade noch dagegenzuhalten, doch der 22-Jährige war zu stark und jubelte in 12:59,43 Minuten über eine neue Weltjahresbestleistung. Große Komplimente holten sich auch die beiden Nächsten ab. Kamworor verbesserte seine Bestleistung um 13 Sekunden auf eine Zeit von 12:59,98 Minuten. Und Ahmed, dem nur auf den letzten 100 Metern etwas der Sprit ausging, verbesserte den kanadischen Landesrekord über über acht Sekunden auf eine Zeit von 13:01,74 Minuten! Wenn er so weiterläuft, gibt es in Rio neben Farah vielleicht einen zweiten nicht-afrikanischen Medaillenkandidaten.
Wo es Sieger gibt, gibt es auch Verlierer: Paul Tanui, WM-Medaillengewinner über 10.000m, ernüchterte mit Rang zwölf. Der junge Joshua Cheptegei, in Shanghai noch Weltklasse, musste sich dieses Mal mit Rang acht begnügen. Damit war er aber noch um zwei Positionen besser platziert als Vize-Weltmeister Caleb Ndiku, der nie eine Rolle in diesem Rennen übernehmen konnte. Das enttäuschende Auftreten bei den Hallen-Weltmeisterschaften und nun dieser Saisoneinstieg – es läuft nicht für den Kenianer. Es lief auch nicht für Ryan Hill, der nach Hallen-WM-Silber vor zwei Monaten einen desolaten Lauf auf Platz 15 ablieferte. Und Altmeister Bernard Lagat? Ihn sucht man im Resultat vergeblich, denn er erreichte das Ziel nicht.

Kiprop gewinnt Bowerman Meile

Das seltsamste Rennen gab es zum Abschluss über die Meile. Bereits in der zweiten Runde war das Feld weit aufgefächert, obwohl das Tempo nicht übertrieben hoch war. Asbel Kiprop schien sich trotz der Ankündigung einer schnellen Zeit nicht sicher, ob er nun der Pace der Tempomacher folgen solle oder nicht. Nach drei von vier Runden war das Feld wieder kompakt und Abdelaati Iguider forcierte. Kiprop, zwischenzeitlich nur mehr Vierter, korrigierte diesen Zwischenstand auf der Gegengerade und kämpfte seinen Kontrahenten auf der Zielgerade nieder, um seinen 20. Sieg in der Diamond League zu feiern. In einer Zeit von 3:51,54 Minuten war er nicht einmal eine halbe Sekunde schneller als Iguider. Als Dritter überquerte Elijah Manangoi die Ziellinie, der 23-Jährige lief im kenianischen Nationaltrikot – offensichtlich in Ermangelung eines Sponsors, was im Falle eines Vize-Weltmeisters erstaunlich wäre. Auffallend war der siebte Platz des offensiv laufenden Ben Blankenship unmittelbar vor Hindernis-Spezialist Evan Jager, der enttäuschende neunte Platz von Silas Kiplagat und Rang elf des einzigen Europäers, Jakub Holusa. Interessant ist auch, dass nur drei Läufer schneller waren als der überlegene Sieger des B-Laufs, Charlie Grice.

Farah mit erfolgreichem Saisonstart

Er wollte einen erfolgreichen Einstieg in die neue Bahn-Saison und er bekam ihn. Vertrauend auf seine unwiderstehliche Schlussrunde war Mo Farah im 10.000m-Rennen, welches bereits am Freitagabend ausgetragen wurde, für die Konkurrenz unantastbar. In einer Zeit von 26:53,71 Minuten gelang ihm keine atemberaubende Zeit, aber eine Weltjahresbestleistung. „Ich hatte gehofft, deutlich schneller laufen zu können. Denn ich bin in einer fantastischen Form“, analysierte der Brite zwiespältig. „Es war gut, das Rennen zu gewinnen. Aber irgendwie hatte ich im Ziel nicht das Gefühl, völlig ausgepumpt zu sein.“
Dabei verlief das Rennen, welches mit einem riesigen Starterfeld von 30 Personen startete, aber nur zwei Drittel sollten das Ziel erreichen, seltsam. Nämlich langsam. Farah selbst, der normalerweise in der Anfangsphase am Ende des Feldes beobachtet, übernahm bereits früh die Führung. Die nächste Überraschung war dann der erst 19-jährige und bis dato unbekannte Kenianer Nicholas Kosimbei, der fast sechs Runden lang das Feld anführte, teilweise mit einigen Metern Vorsprung. Erst kurz vor dem Ende wurde er abgelöst und sein Landsmann William Sitonik übernahm das Kommando. Der Kenianer belohnte sich mit Rang zwei und einer persönlichen Bestleistung. Als Dritter kam mit Tamirat Tola der erste Äthiopier ins Ziel, Kosimbeis mutiger Auftritt endete auf Position sieben – unmittelbar hinter ex-Weltmeister Ibrahim Jeilan und Halbmarathon-Weltrekordhalter Zersenay Tadese, der die schnellste 10.000m-Zeit seit fünf Jahren lief.
Diamond League in Eugene

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