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1.500m: Afrikaner überlassen der Konkurrenz das Feld

Was im Finale über 1.500m der Herren in Oregon Convention Center passiert ist, kann durchaus als afrikanisches Waterloo bezeichnet werden. Kein Kenianer auf dem Podest, kein Äthiopier und nicht mal der als Topfavorit angetretene Ayanleh Souleiman aus Dschibuti. Der Schock…

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© Getty Images for IAAF / Ian Walton
© Getty Images for IAAF / Ian Walton
Was im Finale über 1.500m der Herren in Oregon Convention Center passiert ist, kann durchaus als afrikanisches Waterloo bezeichnet werden. Kein Kenianer auf dem Podest, kein Äthiopier und nicht mal der als Topfavorit angetretene Ayanleh Souleiman aus Dschibuti. Der Schock des Läufer-Kontent ging jedoch im kollektiven Jubel der Halle unter. Denn mit Matthew Centrowitz hat ein Mann die Goldmedaille geholt, der in Oregon lebt und unter dem US-amerikanischen Starcoach Alberto Salazar trainiert. Dieser zeigte sich erstmals nach den Doping-Anschuldigungen gegen ihn im vergangenen Frühsommer in der Öffentlichkeit mit bester Laune – dafür hatte er aufgrund der riesigen Erfolge seines Teams des Nike Oregon Projects ohnehin jeden Grund.

Rennen voller Überraschungen

Es passierte viel, was nicht vorhersehbar war. Zwar setzte sich Ayanleh Souleiman erwartungsgemäß an die Spitze, doch das Tempo war ein laues. Weder der Titelverteidiger noch die beiden Äthiopier noch der einzige Kenianer im Feld übernahm jegliche Verantwortung für ein hohes Tempo. Und so zogen die Afrikaner die endschnellen und sprintstarken Läufer im Schlepptau mit, was ihnen zum Schluss zum Verhängnis wurde. Denn für Souleiman kam es noch schlimmer. Als Lokalmatador Matthew Centrowitz sich nach 900 Meter unter dem aufkommenden Jubel des Publikums vom letzten auf den zweiten Platz schob, begann das Rennen. Und als der Amerikaner gemeinsam mit dem Äthiopier Dawit Wolde kurz puschte, brach Souleiman völlig hilflos weg. Der 23-Jährige wurde dermaßen auf dem falschen Fuß erwischt, dass er auch mental zusammenbrach und als desolater Neunter und Letzter die Ziellinie überquerte.

Im Vorlauf noch Top, im Finale Flop: Ayanleh Souleiman © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Im Vorlauf noch Top, im Finale Flop: Ayanleh Souleiman © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Die nächste Sensation war jene, dass der Neuseeländer Nicholas Willis – ein, wie seit dem Olympia-Finale 2008 bekannt, verdammt endschneller Läufer – entgegen seinem Naturell frühzeitig attackierte und Schwung in die Entscheidung brachte. Matthew Centrowitz, bereits zweifacher Medaillengewinner bei Freiluft-Weltmeisterschaften, verhielt sich taktisch perfekt, zog im Finale an Willis vorbei und überquerte die Ziellinie in einer Zeit von 3:44,22 Minuten als Erster. Nach kurzem Jubel stellte er sich demonstrativ mit verschränkten Armen auf die Laufbahn als wolle er sagen: „Ruhig Blut, liebe Leute! Man muss nur geduldig auf den richtigen Moment warten!“ Ganz so gelassen reagierte das Publikum allerdings nicht, das auch diese heimische Goldmedaille frenetisch bejubelte. „Ich wusste, dass das Publikum im richtigen Augenblick da sein würde. Das einzige, was ich tun musste, war ,in diesem Moment in der richtigen Position zu sein“, genoss der 26-Jährige die Ovationen der Halle, „die amerikanischen Lauffans sind meine Freunde, meine Familie.“

Sensationfinish von Holusa

Zweimal war Nicholas Willis, ein hochaufgeschossener Mann mit Kanten, bei Hallen-Weltmeisterschaften bereits disqualifiziert worden. In Portland konnte der Neuseeländer, der in den USA lebt, seine Beziehung mit Meisterschaften unter dem Hallendach aufpolieren und freute sich über die Bronzemedaille, die er mit letzter Kraft noch heimbrachte. Für den überragenden Schlussakt sorgte Hallen-Europameister Jakub Holusa, der mit einem furiosen Finish noch die Silbermedaille abgriff. Wäre das Rennen noch wenige Meter gegangen, hätte Holusa sogar gewonnen. Dennoch freute sich der Tscheche überschwänglich. Denn auch er hatte von der Renngestaltung sehr profitiert. Die Art und Weise, wie er die Silbermedaille gewann, erinnerte an seinen triumphalen Sprint im letzten März in Prag.
 

© Getty Images for IAAF / Ian Walton
© Getty Images for IAAF / Ian Walton
Hassan hält Äthiopierinnen im Zaum

Die Geschichte des 1.500m-Finals der Damen ist schnell erzählt: Gleich vier Äthiopierinnen standen an der Startlinie und hatten in Abwesenheit der stärksten Kenianerinnen die Favoritenrolle auf die Medaillen auf ihre Schultern verteilt. Vier, weil eine, nämlich Sifan Hassan für die Niederlande startet, und weil Axumawit Embaye als Gesamtsiegerin der neuen World Indoor Tour der IAAF eine Wildcard hatte. Das Rennen verlief im Rahmen der Erwartungen. Hassan trödelte in der Anfangsphase wie so häufig am Ende des Feldes herum, beschleunigte nach drei Runden, ging nach 950 Metern in Führung und gab diese nicht mehr ab. Dennoch musste die Crosslauf-Europameisterin hart kämpfen, denn in der Schlussphase wurde sie von Dawit Seyaum arg bedrängt. Am Ende konservierte Hassan, die einzige europäische Hallen-Weltmeisterin 2016 auf den Laufdistanzen, in einer Endzeit von 4:04,96 Minuten einen Vorsprung von 0,34 Sekunden. „Ich hatte eine Menge Selbstvertrauen und das habe ich hezeigt. Ich bin überglücklich“, so Hassan, die den größten Triumph ihrer Karriere lautstark feierte und sogar einige Freudentränen vergoss.

Äthiopierinnen auf dem Podest
© Getty Images for IAAF / Christian Petersen
© Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Auch wenn Äthiopien nicht die Goldmedaillen holen konnte, das junge Trio setzte sich absolut stark ins Szene. Generell dürfte Dawit Seyaum ein Fan des US-Bundesstaates Oregon sein. 2014 gewann sie in Eugene Junioren-WM-Gold, nun ein paar Kilometer südlich davon Hallen-WM-Silber – ihr international größter Erfolg. In der Schlussrunde gab sie alles und attackierte die taktisch geschickt laufende Hassan außen zweimal, doch jedes Mal konnte die Niederländerin erfolgreich kontern. Gudaf Tsegay schaffte es als zweite Äthiopierin auf das Podest.

US-Amerikaner gehen leer aus

Das Finale über 1.500m hatte einige Besonderheiten: Es war der einzige Bewerb auf den Laufdistanzen, in dem der Gastgeber ohne Edelmetall blieb. Das lag aber nicht an einer vernünftig auftretenden Brenda Martinez, sondern viel mehr an der überlegenen Konkurrenz. Martinez machte das, was gefordert wurde und belegte schlussendlich Rang fünf. Lobenswert war auch die Leistung der Australierin Melissa Duncan, die wie schon im Vorlauf das Kommando übernahm und die ersten zwei Renndrittel an der Spitze lief. Die 26-Jährige fiel aber nicht ab und belegte Rang sechs. Auf Rang acht kam Violah Lagat aus Kenia ins Ziel und konnte die nächste (allerdings erwartbare) Pleite Kenias nicht abwenden. Ihr älterer Bruder, der für die USA so erfolgreiche Bernard, fehlte zum Leidwesen der US-amerikanischen Leichtathletikfans bei diesen Meisterschaften.
 

Ergebnisse Hallen-Weltmeisterschaften in Portland, 1.500m-Läufe

Herren
Gold: Matthew Centrowitz (USA) 3:44,22 Minuten
Silber: Jakub Holusa (Tschechische Republik) 3:44,30 Minuten
Bronze: Nicholas Willis (Neuseeland) 3:44,37 Minuten
4. Robby Andrews (USA) 3:44,77 Minuten
5. Dawit Wolde (Äthiopien) 3:44,81 Minuten
6. Aman Wote (Äthiopien) 3:44,86 Minuten
7. Vincent Kibet (Kenia) 3:45,17 Minuten
8. Chris O’Hare (Großbritannien) 3:46,50 Minuten
9. Ayanleh Souleiman (Dschibuti) 3:53,59 Minuten
Damen
Gold: Sifan Hassan (Niederlande) 4:04,96 Minuten
Silber: Dawit Seyaum (Äthiopien) 4:05,30 Minuten
Bronze: Gudaf Tsegay (Äthiopien) 4:05,71 Minuten
4. Axumawit Embaye (Äthiopien) 4:09,37 Minuten
5. Brenda Martinez (USA) 4:09,57 Minuten
6. Melissa Duncan (Australien) 4:09,69 Minuten
7. Renata Plis (Polen) 4:10,14 Minuten
8. Violah Lagat (Kenia) 4:10,45 Minuten
9. Danuta Urbaik (Polen) 4:12,59 Minuten
Hallen-Weltmeisterschaften 2016 in Portland

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