Neue Theorie zum Seitenstechen

© Salzburg Marathon / Peter Steffney

Sportwissenschaft unschlüssig
Das spezielle am Phänomen Seitenstechen ist, dass die Sportwissenschaft sich nicht einig ist, woher es kommt. Diverse Theorien erscheinen plausibel: ein Mangel an durch das Blut zugeführtem Sauerstoff im Zwerchfell, unrhythmische Erschütterung während des andauernden Bewegungsablaufs, die zur Folge haben, dass innere Organe auf Bänder im Bauch drücken oder ein unzureichend belüfteter unterer Teil der Lunge. Eine Studie aus Australien aus dem Jahr 2010 machte eine falsche Körperhaltung verantwortlich für Seitenstechen.
Neue Erkenntnisse aus Australien
Um dem Geheimnis des Seitenstechens näher zu kommen, untersuchte der australische Wissenschaftler Dr. Darren Morton 14 Studien zum Thema und veröffentlichte seine Ergebnisse im „Journal Sports Medicine“. Seinen Erkenntnissen zu Folge ist Seitenstechen die Folge von einer Reizung des Bauchfells (Peritoneum, sozusagen die Haut des Bauchraums, welche die meisten inneren Organe umgibt), wenn eine Flüssigkeit, die als Schutzmechanismus dient, zum Schutz vor Reibungen nicht mehr ausreicht. Auslöser solcher Reibungen kann ein zu voller Magen oder der übermäßige Verzehr von zuckerhaltigen Fruchtsäften, die die Schutzflüssigkeit aus der Membran schwemmen, sein.
Die richtigen Maßnahmen gegen Seitenstechen
Die Maßnahmen, die Läufer aktiv gegen Seitenstechen setzen können, ergeben sich aus diesen Erkenntnissen: Man vermeide zuckerhaltige Getränke in der Zeitspanne von zwei Stunden vor dem Rennen oder Training, man achte darauf mit einem gut gefüllten Flüssigkeitshaushalt in die sportliche Aktivität zu starten, man absolviere regelmäßiges Core-Training, man verhindere fetthaltige Ernährung. Sollte man trotzdem vom Seitenstechen überrascht werden, kann eine Temporeduktion und tiefes Atmen verbunden mit Dehnübungen an der schmerzenden Stelle helfen.