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IOC korrigiert Trans-Gender-Regularien nach

Knapp sieben Monate vor den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro hat das Internationale Olympische Komitee IOC seine Regularien für Athletinnen und Athleten, die nicht eindeutig einem der beiden Geschlechter zuzuordnen sind, an ein Urteil des Obersten Internationalen Sportgerichthofs CAS…

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Knapp sieben Monate vor den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro hat das Internationale Olympische Komitee IOC seine Regularien für Athletinnen und Athleten, die nicht eindeutig einem der beiden Geschlechter zuzuordnen sind, an ein Urteil des Obersten Internationalen Sportgerichthofs CAS angeglichen und damit die Beschränkungen für Trans-Gender-Athleten erleichtert. Der Entschluss wurde bereits vergangenen November bei einem eigens einberufenen IOC Meeting beschlossen und soll ab sofort umgesetzt werden.

Die zu Fall gebrachten Trans-Gender-Regularien von Stockholm

Vor zwölf Jahren wurde in Stockholm bei einem IOC-Meeting folgende Regelung beschlossen. Für eine Startberechtigung von Athletinnen und Athleten, bei denen keine eindeutige Zuweisung eines der beiden Geschlechter möglich ist, muss die rechtliche Anerkennung des ihnen zugewiesenen Geschlechts vorliegen und gegebenenfalls eine operative Geschlechtsumwandlung erfolgt sein. Außerdem müssen sich die betroffenen Athleten mindestens zwei Jahre lang einer Hormontherapie unterziehen, bevor die Starterlaubnis erteilt wurde. Damit soll die Fairness im Sport aufrecht erhalten werden. Nach der neuen, adaptierten Regelung verkürzt sich die Zeit der Hormontherapie auf ein Jahr. Experten bezweifeln, ob diese Zeitspanne reicht, die Leistungsfähigkeit im Rahmen der gewünschten Fairness eines sportlichen Wettkampfs ausreichend anzupassen.

© Getty Images for IAAF
Bei den Weltmeisterschaften in Peking hatte Caster Semenya noch das Nachsehen. Wird das bei den Olympischen Spielen ähnlich sein oder kehrt die ehemalige Dominanz zurück? © Getty Images for IAAF
Der Fall Semenya

Auch wenn inhaltlich beide Geschlechter in die Diskussion involviert sind, ist im internationalen Sport die Auswirkung von Frauen mit maskulinen Ausprägungen in Wettkämpfen für Frauen bedeutend, weil aus sportlicher Sicht besonders folgenreich. Fälle, in denen Männer oder Frauen mit maskulinen Ausprägungen im Frauensport große Erfolge gefeiert haben, sind bereits seit Jahrzehnten bekannt, nicht selten kam die Wahrheit damals allerdings er nach den jeweiligen Karrieren ans Licht. Die internationale Leichtathletik ist mit dieser äußerst schwierigen Diskussion, welche als wahre und wichtige Herausforderung für den internationalen Sport der Zukunft anzusehen ist, bestens vertraut. Und hat im Fall Caster Semenya hat sie eindrucksvoll vorgelebt, wie man mit einer solchen Situation keinesfalls umgehen sollte. Die Weltmeisterin von 2009 und Zweite bei der WM 2011 sowie bei den Olympischen Spielen 2012 war über Jahre hinweg an der Weltspitze im 800m-Lauf, musste sich anschließend der leistungshemmenden Hormontherapie unterziehen und verschwand von der Bildfläche. Wenigen sportlichen Schlagzeilen fügte sie private hinzu und heiratete letztes Jahr ihre langjährige Lebenspartnerin Violet Raseboya. Diejenigen der zahlreichen internationalen Experten, die den kometenhaften Aufstieg Semenyas mit kritischem Auge beobachtet hatten und lautstark die Meinung geäußert hatten, die Südafrikanerin würde zu viele maskuline Eigenschaften aufweisen, um bei Frauenrennen an den Start gehen zu dürfen, fühlten sich retrospektiv bestätigt.

Der Fall Dutee Chand

Neue Bewegung in die Diskussion kam 2014 durch die junge indische Sprinterin Dutee Chand, die aus ihrem Hyperandregenismus nie einen Hehl machte. Da sie allerdings als Mädchen erzogen wurde und in den Jugend stets bei Mädchen-Wettkämpfen mitmachte, wollte sie eine Sperre nicht akzeptieren und zog bis vor das Oberste Internationale Sportgericht CAS in Lausanne. Das Urteil im vergangenen Jahr erachtete die existierenden Regelungen für nicht gültig und forderte bis zur Etablierung neuer Regelungen eine Auflockerung des bestehenden Reglements. „Regeln sollen einen Rahmen bilden, um Frauen im Sport zu schützen und Grundsätze für einen fairen Sport darstellen. (…) Um Diskriminierungen zu vermeiden, muss jedem Menschen eine Teilnahme entweder an Wettkämpfen der Frauen oder an Wettkämpfen der Männer gewährleistet werden“, hieß es in diesem Urteil.

Folgenschwere Entscheidung?

Unmittelbar nach der Veröffentlichung des CAS-Urteils veröffentlichte die US-amerikanische Läuferplattform letsrun.com die Bemerkung, dass man die Olympische Goldmedaille im 800m-Lauf der Frauen bereits Caster Semenya zuschicken könne. Zahlreiche internationale Experten befürchten, dass damit die Tür des Frauensports für Athletinnen geöffnet würden, die einen entscheidenden, biologischen Vorteil gegenüber die durchschnittliche Athletin haben und den auch ausnützen. Damit sind die internationalen Sportverbände unter massiven Druck geraten, schnellst möglich neue Regelungen herzustellen, die den rechtlichen Standards der Menschenrechte – Gott sei Dank auch Grundlage des Sportrechts – Genüge leisten. Dies wiederum erfordert allerdings präzise wissenschaftliche und medizinische Tests, um ein weiteres Mal rechtliche Lücken zu umgehen. Gelingt eine klare und akzeptierte Regelung nicht, könnte ein Horror-Szenario von gegenüber Frauen aus biologischen Gründen hochüberlegenen Athletinnen blühen, was den Frauensport mit Sicherheit zerstören würde. Auf die Olympischen Spiele 2016 wird das CAS-Urteil aufgrund der zeitlichen Nähe keine flächendeckende Auswirkungen haben, dennoch hat es eine Zeitspanne der richtungsweisenden Entscheidungsfindung eröffnet.

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