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Äthiopische Festspiele in Dubai

Bei keinem anderen großen Marathon auf der Welt können Äthiopiens Läuferinnen und Läufer mit einer derartigen Dominanz ihre Überlegenheit auf den Asphalt bringen als beim Dubai Marathon, am Freitag traditionell der Jahresauftakt der potenten internationalen Marathon-Veranstaltungen. Und das ist schon…

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© Dubai Marathon / Jonathan Walley
© Dubai Marathon / Jonathan Walley
Bei keinem anderen großen Marathon auf der Welt können Äthiopiens Läuferinnen und Läufer mit einer derartigen Dominanz ihre Überlegenheit auf den Asphalt bringen als beim Dubai Marathon, am Freitag traditionell der Jahresauftakt der potenten internationalen Marathon-Veranstaltungen. Und das ist schon seit Jahren so. Der letzte nicht-äthiopische Sieg bei den Damen jährt sich heuer zum zehnten Mal und wenn kein riesiges Sportwunder passiert, geht diese Erfolgssträhne in ihre zweite Dekade. Ähnlich ist es bei den Herren, wo 2011 der Kenianer David Tumo überraschend die äthiopische Siegesserie seit Haile Gebreslassies erstem von drei Triumphen 2008 durchbrach. Doch was in den jüngsten Jahren mehr als nur die Dominanz der unangefochtenen äthiopischen Delegation ins Auge stach, sind die berauschenden Zeiten, die beim Dubai Marathon durch eine breite Spitze gelaufen werden. Denn am Persischen Golf ticken die Marathon-Uhren doch ein bisschen anders. Geld ist vorhanden Ende nie, die Veranstaltung pocht mit einer unattraktiven aber effektiven Streckenführung auf Qualität anstatt Quantität des Feldes und lockt mit horrenden Preisgeldern ganze Scharen junger und etablierter Äthiopier – auch wenn der Dubai Marathon in den letzten Jahren auf einen guten Weg Richtung Massenveranstaltung aufgebrochen ist. Heuer sollen rund 30.000 Läuferinnen und Läufer aus aller Welt in den verschiedenen Distanzen an den Start gehen. Keine Laufveranstaltung im Nahen Osten erreicht diesen Wert, kein Marathon hat in dieser Region allerdings dieses Renommee.

Auftakt in die Olympia-Saison

Sechs ehemalige Sieger des Dubai Marathon lotste der fähige Renndirektor Peter Connerton ins Emirat. „Das zeigt, wie wichtig der Dubai Marathon mittlerweile im Kalender der Langstreckenläufer ist“, fühlt er sich bestätigt. Fakt ist, wer zwei Pfeile aus seinem Köcher in Richtung Olympia-Qualifikation (egal ob Nominierung oder Limit) abschießen möchte, muss den ersten auf die schnelle Strecke in Dubai feuern, den zweiten auf einen der traditionsreichen Frühjahrsmarathons.

Zurück zu alter Stärke

Als Ayele Abshero im Jahr 2012 den Dubai Marathon gewann, ging das Rennen in die Geschichte ein. Nicht nur, weil der damals 21-jährige Quereinsteiger mit einer erstaunlichen Leistung von 2:04:23 Stunden verblüffte – übrigens immer noch Streckenrekord und damals für wenige Monate das schnellste Marathon-Debüt aller Zeiten, sondern weil erstmals in der Geschichte des Marathons vier Läufer unter 2:05 Stunden blieben. Im Jahr darauf, als Lelisa Desisa seinen ersten großen Auftritt auf der Welt-Marathon-Bühne hatte und gewann, waren es sogar fünf – bestehender Weltrekord. „Das Rennen von Ayele 2012 war definitiv eines der Highlights in der Geschichte des Dubai Marathon“, erinnert sich Connerton gerne an diesen außergewöhnlichen Tag zurück. Das Versprechen, das Abshero damals abgab, konnte er in den folgenden Jahren nur bedingt halten, die Saison 2015 ging sogar ziemlich in die Hose. Beim Dubai Marathon 2016 am Freitag will Abshero zurück zu alter Leistungsstärke finden und sich damit in den Fokus für Äthiopiens Olympia-Auswahl bringen. An dieses schwierige Unterfangen tritt der 25-Jährige mit viel Selbstvertrauen heran, genau betrachtet kommt er allerdings nicht über eine Außenseiterrolle hinaus.

Der ungeschliffene Rohdiamant
Im Vorjahr jubelte Lemi Berhanu über seinen Sieg beim Dubai Marathon. © Dubai Marathon
Im Vorjahr jubelte Berhanu Lemi über seinen Sieg beim Dubai Marathon. © Dubai Marathon
Die Geschichte Absheros kann beinahe mit denselben Ausführungen auch für seinen Landsmann Tsegaye Mekonnen verwendet werden. Als völlig unbekannter Läufer in einem zarten Alter von 18 Jahren kam er nach Dubai und führte die versammelte Konkurrenz mit einem inoffiziellen Junioren-Weltrekord von 2:04:32 Stunden am Nasenring durch die Arena. Jeder sprach vom neuen Wunderkind und erwartete Wunderdinge, die Mekonnen nicht umsetzen konnte. Einem anständigen Marathon in London 2014 folgten nur mehr Nieten. Der Eindruck entstand, der Rohdiamant sei verheizt worden. Bei einem jungen Athleten wie Mekonnen ist klarerweise Geduld immer angebracht, er selbst machte in letzter Zeit jedoch nicht den Anschein, als hätte er sie selbst. Vielleicht hilft da eine mentale Assoziation, denn der Sieg in Dubai stellte das wichtigste Ereignis in seinem Leben dar, an das er sich gerne zurückerinnert: „Das war ein Wendepunkt in meinem Leben. Ich konnte mir danach in Addis Abeba ein Haus kaufen und legte mir ein Auto zu, um zum Training zu fahren. Ich bin aus der Schule ausgetreten, um mich voll dem Laufsport zu widmen.
Abshero und Mekonnen fordern in diesem Jahr damit auch den dritten ehemaligen Sieger, nämlich Titelverteidiger Berhanu Lemi. Irgendwie haben alle drei eine wichtige Gemeinsamkeit: Sie kamen zu ihrem Dubai-Triumph wie die Jungfrau zum Kind. „Ich habe wirklich nie gedacht, dass ich dieses Rennen gewinnen könnte. Erst am letzten Kilometer bin ich auf die Idee gekommen, was passieren könnte“, reflektiert der 21-Jährige seinen Auftritt im Vorjahr. Die Siegerzeit von 2:05:28 Stunden war die langsamste seit 2011.

Kebede: Seit Jahren in der Weltspitze

Auch wenn drei ehemalige Sieger im Starterfeld auftauchen, der größte Name auf dem Zettel hat in Dubai noch nie gewonnen: Tsegaye Kebede. Das liegt vielleicht auch nur daran, dass der der 29-Jährige noch nie in Dubai gelaufen ist. Zweimal hat Kebede bereits beim London Marathon gewonnen, Siege in Chicago, Paris und Fukuoka zieren seine funkelnde Visitenkarte. In den letzten Jahren ist es allerdings ruhiger geworden um den erfahrenen Marathonläufer, die Ergebnisse waren nicht mehr auf dem Niveau früherer Jahre. „Dennoch ist Tsegay Kebede einer der prominentesten und konstantesten Marathonläufer der letzten Jahren. Wir können uns glücklich schätzen, dass er den Dubai Marathon als ersten Start im Olympia-Jahr gewählt hat“, freut sich Peter Connerton. Im reichen Emirat hofft der WM- und Olympia-Medaillengewinner, erstmals seit über drei Jahren wieder unter 2:06 Stunden laufen zu können. Denn auch für Tsegay Kebede soll der Dubai Marathon 2016 einen kleinen Re-Start in seiner Karriere darstellen – ein Top-Ergebnis ist genau das, wonach er lechzt.

Marathon-Debüt von Kipsiro

Hoch interessant wird auch der Auftritt von Moses Kipsiro, amtierender Goldmedaillengewinner bei den Commonwealth Games in Glasgow über 10.000m. „Die Straße ist mein Ziel“, gab der Läufer aus Uganda vor kurzem aus, nachdem er beim Laufen mit Spikes immer wieder gesundheitliche Probleme verspürte. Kipsiro, der durch das mutige Aufdecken der Missbrauchsfälle junger ugandischer Athletinnen in den Schlagzeilen war, hofft, bei den Olympischen Spielen von Rio an den Start gehen zu können. Der Marathon-Test beim Halbmarathon in Neu Delhi Ende November verlief mit einer Laufzeit von 1:00:41 Stunden positiv.

Tirfi Tsegaye auf dem Weg zum Triumph beim Berlin Marathon 2014. © SIP / Johannes Langer
Tirfi Tsegaye auf dem Weg zum Triumph beim Berlin Marathon 2014. © SIP / Johannes Langer
Tsegaye Favoritin bei den Damen

In Abwesenheit der Titelverteidigerin und dreifachen Siegerin des Dubai Marathon, Aselefech Mergia liegt die Favoritenrolle bei den Damen ganz klar auf den Schultern von Tirfi Tsegaye. Obwohl die Äthiopierin nicht zu den insgesamt 18 Läuferinnen gehört, die die 2:20 Stunden-Marke bereits knacken konnte, gehört sie mit Recht zu den Top-Athletinnen der letzten Jahre. Triumphe in Berlin (zweimal), Frankfurt, Paris und Tokio zeugen von ihrer großen Erfolgen und ihren beneidenswerten Fähigkeiten. Auch das Gefühl, in Dubai auf dem obersten Treppchen des Podestes zu stehen, kennt Tsegaye bestens, nachdem sie 2013 als Erste die Ziellinie kreuzte. Nach Rang fünf im Vorjahr hat sie allerdings eine kleine Rechnung offen.

Konkurrenz aus dem eigenen Lager

Der Kreis jener Läuferinnen, die Tsegaye herausfordern, umschließt ausschließlich Teilnehmerinnen mit einem äthiopischem Reisepass im Gepäck. Mamitu Daska (2010) und Mulu Seboka (2014) haben in Dubai bereits gewonnen und wollen diesen Erfolg in diesem Jahr wiederholen. Während die sehr erfahrene Seboka in den letzten Jahren immer besser wurde und in vier aufeinanderfolgenden Saison immer ihre Bestzeit verbessern konnte (mit dem Höhepunkt in Dubai 2015, als sie Sechste wurde, gleichzeitig aber die neuntschnellste Zeit des Jahres erzielte, was auch bei den Damen eindrucksvoll untermalt, dass die Strecke des Dubai Marathon günstig für schnelle Zeiten ist, Anm.), glänzte Daska zuletzt eher im Halbmarathon als im Marathon – wie vor knapp einem Jahr in Ras Al Khaimah, als sie einen äthiopischen Landesrekord lief, und im Spätsommer, als sie bei den All African Games die Goldmedaille gewann. „Dubai ist ein spezieller Ort für mich. Ich komme gerne zurück und möchte auch heuer hier gut laufen“, kündigte Mulu Seboka, ehemals Siegerin der Marathons von Toronto, Melbourne und Daegu, an.
Als jüngste Verpflichtung nahm der Dubai Marathon Meselech Melkamu ins Boot. Seit ihrem fantastischen Marathon-Debüt in Frankfurt kämpft die ehemalige Weltklasseläuferin über 10.000m allerdings mit der Marathon-Distanz, zeigte jedoch im letzten Jahr eine leichte Aufwärtstendenz, was für einen starken Auftritt zu Saisonbeginn 2016 hoffen lässt. „Das wird ein faszinierendes Rennen bei den Damen“, ist Connerton überzeugt.
Dubai Marathon

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