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Die Beichte kommt spät, aber sie ist gekommen. Und sie gibt einen weiteren Einblick in korrupte Koalitionen und Allianzen, deren jahrelangen Praktiken eine der wunderbarsten Sportarten der Welt in Gegenwart und naher Zukunft enorm belasten. Und auf Vladimir Putins scheinheiliges…
Die Beichte kommt spät, aber sie ist gekommen. Und sie gibt einen weiteren Einblick in korrupte Koalitionen und Allianzen, deren jahrelangen Praktiken eine der wunderbarsten Sportarten der Welt in Gegenwart und naher Zukunft enorm belasten. Und auf Vladimir Putins scheinheiliges Auftreten seit dem Bekanntwerden des größten Dopingskandals in der Geschichte der Leichtathletik fällt nun auch ein anderes Licht. Denn der über 16 lange Jahre mächtigste Mann der internationalen Leichtathletik und einer der mächtigsten Männer der Welt waren jahrelange Partner mit beidseitigem Profit. „Passive Korruption“
Eine direkte Beichte klingt anders, aber zumindest hat Lamine Diack den Interpretationsraum nicht komplett geschlossen. Während seiner Amtszeit habe er im Zuge von Dopingfällen russischer Athleten „die Augen zugedrückt“ und dafür finanzielle Gegenleistungen bekommen. Um es auf den Punkt zu bringen: Mit seiner Haltung hat Lamine Diack nicht nur flächendeckendes Doping in einem der bedeutendsten Sportländer der Welt toleriert, sondern den Betrug an dem Sport und allen Sportlern aus anderen Ländern sogar unterstützt und sich an dieser massiven Geschichte persönlich bereichert! Interessant ist, dass erneut ein mächtiger internationaler Sportfunktionär mit großer Verantwortung beim Aufkommen eines Skandals durch indirekter Wortwahl sich der Hauptverantwortung zu entziehen versucht. In seinen Erzählungen schiebt er sich in eine passive Rolle und spielt den Ball dem ehemaligen Präsidenten des russischen Leichtathletikverbandes ARAF, Valentin Balakhnitchev zu. Zwar ist Lamine Diack nach einer Begleichung einer satten Kaution nach der Festnahme Anfang November wieder auf freiem Fuß. Ihm wurde allerdings sein Pass eingezogen, so dass er Frankreich aktuell nicht verlassen darf. Balakhnitchev ist seine Funktionen mittlerweile offiziell los. Putin investiert in Sport
Eine interessante Komponente aus dem Interview, das der senegalesische Ex-IAAF-Präsident der französischen Tageszeitung „Le Monde“ gab, ist jene, dass er das Geld nicht vom russischen Leichtathletikverband, sondern direkt von der russischen Politik, an dessen Spitze Präsident Vladimir Putin steht, bekommen hat. Überraschung ist dies allerdings keine. Valentin Balakhnitchev, ehemaliger Verbandspräsident in Russland und Schatzmeister im Leichtathletik-Weltverband, spielte dabei die entscheidende Rolle des Mittelsmannes. Diack behauptet, dass das Geld nicht auf privaten Konten gelandet sein, sondern direkt zur politischen Unterstützung der Opposition im senegalesischen Präsidentschaftswahlkampf 2012 geflossen sei, was aus dem westafrikanischen Staat bereits dementiert wurde. Dabei soll es sich um eine Summe von 1,5 Millionen Euro gehandelt haben. Wer im Senegal über Diacks illegale Beziehungen zu Putin berichtet, sollte diese wesentliche Information allerdings lieber unter den Teppich kehren. Laut Berichten der Online-Zeitung „Freedom Newspaper“ aus Gambia hat der senegalesische Premierminister Macky Sall die ersten Festnahmen von Journalisten, die über diese Zahlungen in den Senegal berichten, veranlasst. Eine weitere absurde Randnotiz im riesigen Skandal um Lamine Diack! Russland strukturiert sich um
Der russische Leichtathletikverband ARAF ist aktuell provisorisch von allen internationalen Wettkämpfen suspendiert. Im Rahmen einer reformtechnischen Umstrukturierung, welche unter Beobachtung der IAAF stattfinden soll, gibt es nun eine Kandidatenliste auf das Amt des neuen Verbandspräsidenten. Diese Liste wird angeführt von Mikhail Butov, aktuell Generalsekretär des nationalen Verbandes und Mitglied des IAAF-Councils. Ebenfalls bewirbt sich die zweifache Olympiasiegerin Svetlana Masterkova für dieses Amt. Stepanovs für Olympia-Ausschluss
Yuliya Stepanova und ihr Eheman Vitaly Stepanov sprechen sich in einem Interview mit dem deutschen TV-Sender ARD für eine Verlängerung der Suspendierung des russischen Verbandes über die Olympischen Spiele 2016 hinaus aus. „Über Jahrzehnte haben die Russen die Regeln gebrochen, das IOC wissentlich belogen und die Athleten auf der ganzen Welt betrogen. Es wäre unfair, wenn die Suspendierung aufgehoben würde und russische Athleten zu den Olympischen Spielen zugelassen würde“, so der ehemalige Mitarbeiter bei der russischen Anti Doping Agentur RUSADA, der gemeinsam mit seiner Frau, eine Läuferin, die in den „Genuss“ des russischen Dopingsystems gekommen ist und, nachdem sie erwischt wurde, auch gesperrt wurde, als Whistleblower an die Öffentlichkeit gegangen sind und damit den Skandal um das systematische Doping in Russland ans Tageslicht geholt haben.
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