Negative Gedanken erhöhen das Verletzungsrisiko

© Salzburg Marathon / Bryan Reinhart

„Ein Strudel negativer Gedanken“
„Wenn ein Läufer als Strategie, um mit Beschwerden zurecht zu kommen, sich selbst die Schuld gibt, liegt die Erklärung dafür meist darin, dass der Läufer glaubt, er hätte zu wenig hart trainiert“, erklärt Wissenschaftler Toomas Timpkin von der Universität in Linköping und Autor dieser Studie, welche im Fachmagazin „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlicht wurde. „Diese Strategie kann dem Athleten tatsächlich kurzfristig helfen, denn es mag sein, dass er im Training sich zu wenig hart für einen Wettkampf vorbereitet hat. Das Problem ist aber, dass der Läufer automatisch in einen Strudel negativer Gedanken hineingerissen wird, was langfristig ein Problem darstellt“, so Timpkin weiter.
Ruhe lindert Beschwerden
Wenn ein Läufer einen Anflug von Schmerzen während des Trainings spürt, so sei es der ideale Weg, sich aus dem Training zurückzuziehen, bis die Schmerzen verschwinden. Denn die meisten Verletzungen, die auf Überbeanspruchung zurückzuführen sind, beginnen mit leichten Entzündungen, welche sich mit wenigen Tagen Ruhe automatisch verflüchtigen. „Wenn ein Athlet diese psychologische Stärke nicht hat und trotz der Schmerzen weiter trainiert, entwickelt sich die Körperstruktur in eine negative Richtung, um mit den Beschwerden besser umgehen zu können. Sehnen und Gelenke leiden darunter“, so der schwedische Wissenschaftler.
Beschwerdefrei intensiv trainieren
Häufig lauten Ratschläge, das Trainingsprogramm zu intensivieren, um das Verletzungsrisiko bei hohen Belastungen im Wettkampf zu vermeiden. Damit liegt man nicht prinzipiell falsch, wie Timpkin klarstellt: „Nicht der Trainingsumfang und die gelaufenen Distanzen sind das Problem, sondern das Training, wenn der Körper eine Ruhepause braucht.“ Er empfiehlt, bei Beschwerden immer einen Trainer, Physiotherapeut oder anderen medizinischen Experten zu konsultieren.