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Kenias Angst vor der Wahrheit

„Wenn Kenia mit reinem Gewissen und international entgegengebrachter Glaubwürdigkeit zu den Olympischen Spielen reisen möchte, dann wäre es besser, die eigenen Athleten zu testen und zu überwachen. Und dieser Prozess sollte so schnell wie möglich starten.“ Das sind die starken…

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„Wenn Kenia mit reinem Gewissen und international entgegengebrachter Glaubwürdigkeit zu den Olympischen Spielen reisen möchte, dann wäre es besser, die eigenen Athleten zu testen und zu überwachen. Und dieser Prozess sollte so schnell wie möglich starten.“ Das sind die starken Worte des berühmten irischen Coaches Brother Colm O’Connell, der seit vier Jahrzehnten in der kenianischen Trainingshochburg Iten lebt und unter anderem Olympiasieger und Weltmeister David Rudisha unter seinen Fittichen hat. „Wenn das nicht passiert, werden dunkle Wolken über Rio hängen“, fügte der erfolgreiche Trainer an. Dieser öffentliche Vorstoß von O’Colm ist ein weiterer Hinweis dafür, dass in Kenia die Angst vor WADA-Ermittlungen umgeht. Denn kaum waren die WADA-Ermittlungen in Russland abgeschlossen und die Ergebnisse präsentiert, zeigten zahlreiche Protagonisten der internationalen Leichtathletik eindimensional mit dem Zeigefinger auf und nach Kenia. Dazu belasten zu diesem denkbar ungünstigen Zeitpunkt gleich zwei aktuelle untersuchungswürdigen Korruptionsskandale den kenianischen Leichtathletikverband.
Bestechlichkeit
Vor wenigen Tagen sickerten die Vorwürfe durch, dass vor einigen Jahren Teile von Zahlungen in Höhe von 700.000$ vom Sponsoringpartner des kenianischen Leichtathletik-Nationalteams, Nike in den Taschen hochrangiger Funktionäre des nationalen Verbandes versickert sind. Die britische Tageszeitung „Sunday Times“ hatte eine entsprechende Whistleblowing-Mail eines ehemaligen Mitarbeiters von Athletics Kenya erhalten. Hauptverdächtigt ist Vize-Präsident David Oyeko, vernommen wurde auch der ohnehin umstrittene Präsident Isaiah Kiplagat. Im Raum steht, dass Nike Schmiergeldzahlungen dafür verwendete, um im Kampf um einen neuen Vertrag für Athletics Kenya ein der Familie Diack nahestehendes Unternehmen auszustechen. Beide Seiten bestreiten die Vorwürfe vehement.
Fast parallel dazu erfolgte die Aussage eines kenianischen Trainers namens Paul Kibet Simbolei gegenüber der örtlichen Polizei, er hätte beobachtet wie Offizielle von Athletics Kenya von Athleten im Gegenzug zu leichteren Strafen aufgrund von Doping-Vergehen Geld entgegen nahmen. „Wenn ein Sportler des Dopings beschuldigt wird, verlangen die Offiziellen einen Teil von seinem Verdienst, anstatt ihn zu sperren. So läuft das hier“, deckte Simbolei, der seither laut eigenen Aussagen unter Todesangst zurückgezogen lebt, bei der kenianischen Polizei auf, nannte aber keine Namen. Isaac Mwangi, Geschäftsführer des kenianischen Leichtathletikverbandes, schlug die Vorwürfe in den Wind und erklärte, dass sich in den Briefumschlägen Ansuchen von Visa für Auslandsreisen befanden. Isaiah Kiplagat konterte eher fantasielos: „Wir schicken alle unsere Tests ins Ausland, weil wir in Kenia kein Testcenter haben. Wie sollen wir also Testergebnisse vertuschen?“
Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit Russland
Zwischen dem nun aufgedeckten Skandal in Russland und dem befürchteten in Kenia gibt es einige wesentliche Unterschiede. Bisher gibt es keine konkreten Hinweise auf systematisches Doping in Kenia, der Vorwurf von Korruptionszahlungen zur Vertuschung von Dopingfällen beschränkt sich noch auf die nationale Ebene. Doch es sind auch Gemeinsamkeiten erörterbar: Ein TV-Dokumentarfilm von Hajo Seppelt brachte entscheidende Enthüllungen ans Licht, in den vergangenen Jahren gab es in der Leichtathletik nirgends so viele positive Dopingfälle wie in Russland und Kenia und die Anschuldigungen an Kenia wegen flächendeckenden Dopings sind ebenfalls wie im Falle Russland nichts Neues.

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
Angst vor dem Super-GAU
Kenia hat also Angst, Angst vor dem Horror-Szenario. Erst recht, nachdem Kipchoge Keino, Vorsitzender des Kenianischen Olympischen Komitees, vor wenigen Tagen öffentlich Sorgen äußerte, der kenianische Leichtathletikverband Athletics Kenya könnte aufgrund der korrupten Vorgänge für vier Jahre gesperrt werden. Ein Ausschluss aus dem Leichtathletik-Weltverband IAAF wäre für den kenianischen Sport eine weit größere Katastrophe als für den russischen. Denn Laufsport ist in Kenia Nationalsport und „eine wirtschaftliche Lebensader“, erfolgsbringende Alternativsportarten fehlen, zumal die kenianische Leichtathletik mit dem Gewinn des Medaillenspiegels bei den Weltmeisterschaften in Peking ein historisches Hoch erzielt hat. „Das wäre ein schwerer Schlag für Kenia“, weiß O’Colm. „Fast jeden Tag gewinnt ein Kenianer oder eine Kenianerin irgendwo rund um die Welt Preisgeld. Wenn also Kenia suspendiert würde, würden Orte wie Eldoret oder Iten wirtschaftlich vernichtet“, gibt die kenianische Journalistin Evelyn Watta gegenüber der britischen Tageszeitung „The Guardian“ zu bedenken. „Wir behandeln hier ein sehr sensibles Thema. Zwar hat der politische Einfluss mit der Errichtung einer nationalen Anti-Doping-Agentur einen Fortschritt gebracht, aber es gibt noch vieles zu verbessern“, fordert sie.
Doping-Problem in Kenia für WADA offensichtlich
Bisher hat die WADA weder Ermittlungen gegen Kenia angekündigt noch angedeutet, sie in Betracht zu ziehen. Allerdings steht noch die Präsentation des zweiten Teils des WADA-Berichts aus Russland aus, welcher man in Kenia offenbar mit schlechter Vorahnung entgegenblickt. Der ehemalige WADA-Präsident Richard Pound legt, ohne etwas zu verraten, die Fakten auf den Tisch: „Es ist klar, dass Kenia in den letzten Jahren im Ausdauerlauf große Erfolge gefeiert hat. Es ist auch klar, dass eine Menge Leistungen kenianischer Athleten von Doping gefördert wurden. Das geht alle Sportler etwas an, das geht sicherlich auch die WADA etwas an und es sollte jedem, der bei Leichtathletik-Wettkämpfen teilnimmt, etwas angehen.“

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