Die Disqualifikation von 800m-Olympiasiegerin Mariya Savinova dürfte nun noch eine Frage der Zeit sein. Der WADA-Bericht aus Russland bestätigte, dass die heute 30-Jährige jahrelang systematisch gedopt war und sich die Vertuschung ihrer positiven Dopingprobe mit Hilfe der russischen Sportfunktionäre beim Leichtathletik-Weltverband freigekauft hat. Damit würde die Goldmedaille an die eigentlich zweitplatzierte Südafrikanerin Caster Semenya gehen. Diese freut sich über die neuesten Erkentnisse allerdings nicht: „Ich habe im Olympischen Rennen die Silbermedaille gewonnen, weil ich als Zweite ins Ziel gekommen bin. Also kann ich nichts anderes feiern, als die Silbermedaille. Es wäre großartig für mein Land, aber als Athlet würde mir diese Olympische Goldmedaille nichts bedeuten“, so die umstrittene Weltmeisterin von 2009 gegenüber südafrikanischen Medien.
Nach dem bereinigten Resultat, aus dem auch die zweite russische Medaillengewinnerin Ekaterina Poistogova gestrichen werden muss, würden das abgetauchte kenianische Wunderkind Pamela Jelimo und die US-Amerikanerin Alysia Montano auf das Podest nachrücken. „Ich habe damals alles gegeben. Ich habe am Start bereits zu mir gesagt: Okay, heute läufst du gegen Roboter“, blickt sie auf das Rennen ihres Lebens zurück. Eine nachgereichte Medaille hätte auch für die 29-Jährige kein Gewicht: „Es ist einfach nur traurig. Mich schmerzt es, wenn ich daran denke, welch wunderbare Augenblicke mir gestohlen worden sind. Aber keiner kann die Zeit zurückdrehen. Es ist so viel bereits verloren. Ich habe immer gewusst, dass nicht alle, die vor mir ins Ziel gelaufen sind, sauber waren!“

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